Alpenverein warnt vor immer schwierigeren Gletschermessungen
Die Messungen für den jährlich im Frühjahr publizierten Gletscherbericht würden aufgrund erschwerter Zustiege und steigender Steinschlaggefahr Jahr für Jahr herausfordernder, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Immer mehr Gletscher müssten demnach künftig aus dem Programm genommen werden - auch, weil diese schlichtweg verschwinden würden. Das südliche Pflandschartenkees wurde bereits in den 1990er-Jahren gestrichen, das benachbarte Freiwandkees oder gar die Hauptgletscherzunge der Pasterze könnten dem folgen. In der Silvrettagruppe habe sich die Zahl der vermessenen Gletscher in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten halbiert.
"Mehr Eisrest als aktiver Gletscher"
Ein Beispiel dafür sei auch der Gössnitzkees in Kärnten. "Es handelt sich inzwischen eher um einen Eisrest als um einen aktiven Gletscher", beschrieb Gletschermesser Michael Krobath. Dieser sei so klein, zerfallen und schuttbedeckt, dass dort in absehbarer Zeit keine Messungen mehr sinnvoll sein dürften. Ein ähnliches Schicksal drohte offenbar auch dem Hornkees und dem Wandnischengletscher, zwei weiteren Gletschern der Kärntner Schobergruppe. Diese könnten in den nächsten Jahren auf halber Höhe abreißen. Die Messpunkte würden dann deutlich höher im Gelände liegen - bei zunehmender Steinschlaggefahr. Längenmessungen vor Ort wären dann zu gefährlich. An einigen Gletschern setzt der Alpenverein bereits jetzt Drohnen ein.
Mehr als 50 Gletschermesserinnen und -messer waren heuer für den Österreichischen Alpenverein zur Vermessung von rund 90 Gletschern in zwölf Gebirgsgruppen im Einsatz. Die Messungen seien ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen, die Daten würden gerade ausgewertet, hieß es. Der nächste Gletscherbericht soll im Frühjahr 2026 veröffentlicht werden.
(APA)
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