Florenz sagt dem Schanigarten-Chaos den Kampf an
Im Sommer zeigt Florenz sein anderes Gesicht: Menschenmengen drängen sich durch die engen Gassen, auf den Plätzen stapeln sich Plastiksessel, Sonnenschirme und Café-Tische. Vor allem in der historischen Altstadt ist der Frust groß – bei Einheimischen, die sich zunehmend aus ihrer eigenen Stadt gedrängt fühlen. "Die Straßen gleichen einem Hindernisparcours", klagte ein Florentiner gegenüber der niederländischen Zeitung De Telegraaf.
Die Stadtregierung reagiert nun: Wie die Florence Daily News berichtet, soll die Außengastronomie an 50 besonders sensiblen Orten – darunter der Ponte Vecchio, der Piazzale degli Uffizi, die Via Roma und die Piazza di Santa Maria Nuova – ab 2026 verboten werden. Weitere 73 Straßen stehen unter verschärfter Beobachtung, dort wird es strenge Auflagen geben.
Regeln für mehr Stadtqualität
Konkret bedeutet das: Plastikmöbel und Kunststoffabdeckungen sollen aus dem Stadtbild verschwinden. Stattdessen sollen nachhaltige Materialien und saisonale Begrünung mit heimischen Pflanzen Einzug halten. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern – für Bewohner ebenso wie für Besucher.
Doch nicht alle sind begeistert. Vor allem Gastronomen sehen ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet. Terrassen in der Sommersaison seien oft ein unverzichtbarer Umsatzbringer, heißt es in Branchenkreisen.
Kein Einzelfall
Bereits 2021 hatte Florenz ein Picknickverbot im Umfeld bedeutender Sehenswürdigkeiten erlassen. Auch bei Kurzzeitvermietungen greift die Stadt mittlerweile strenger durch. Der Druck durch den Massentourismus sei längst ein gesamtstädtisches Problem, nicht nur ein Ärgernis für einige Anwohner, heißt es aus dem Rathaus.
Die neue Verordnung ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, mit dem die toskanische Hauptstadt ihre historische Identität bewahren und zugleich die Lebensqualität der Bewohner schützen will. Massentourismus, Altstadtschutz, Unesco-Welterbe, Stadtplanung, Nachhaltigkeit, Plastikverbot, Gastronomie, Außengastronomie, Schanigärten, Florenz, Italien, Tourismuspolitik
(VOL.AT)
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