Betrug mit falschen Krediten: Anklage gegen fünf Personen
Konkret sollen die drei Kreditvermittler in rund 50 Fällen finanzschwache Personen zu Konsumkrediten von bis zu 50.000 Euro überredet haben - Menschen, die diese Kredite aufgrund ihrer Lebenssituation regulär nicht oder nicht in die Höhe bekommen hätten. Sie haben die Leute, die vorwiegend Migranten sind und wenig oder kein Deutsch sprechen, auf der Straße angesprochen, unter anderem im Bereich des Salzburger Hauptbahnhofes, im Raum Braunau/Mattighofen oder am Wiener Reumannplatz.
Kreditunterlagen mit unrichtigen Angaben
Die Kreditunterlagen wurden mit unrichtigen Angaben erstellt, was den Kreditnehmern wegen ihrer schlechten Deutschkenntnisse nicht auffiel. Die Vermittler sollen dann die beiden Bankangestellten bestochen haben, damit diese die Kreditanträge bei einer Bank in Deutschland einreichen. Von dort wurde das Geld dann ausbezahlt. Zum Teil wurden die Kreditnehmer auch zu Blankounterschriften verleitet, mit denen die mutmaßlichen Täter Geld beheben konnten.
Geschädigt ist nicht nur die Bank in Deutschland, es sind auch die Kreditnehmer: "Sie haben gegenüber der Bank die Kreditsumme samt Zinsen zurückzuzahlen, die meisten befinden sich nun in Privatkonkurs", sagte WKStA-Sprecherin Caroline Czedik-Eysenberg zu den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Rund 1.000 Kredite überprüft
Ins Rollen gebracht hat die Ermittlungen die Bank in Deutschland, weil es bei den Krediten, die sie über die Bank in Salzburg vergeben hat, zu auffallend vielen Ausfällen gekommen ist. Das Landeskriminalamt Oberösterreich übernahm gemeinsam mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien die Ermittlungen. In Summe wurden 17 Kreditvermittler und über 1.000 Kredite überprüft.
Die Ermittler betonten auch, dass nicht die Salzburger Bank selbst unter Verdacht stehe, weil die beiden Angestellten heimlich und im Verborgenen gehandelt hätten und inzwischen auch entlassen worden seien.
Der Strafrahmen für die angeklagten Delikte (Schwerer Betrug, Geschenkannahme und Bestechung von Bediensteten und Beauftragten sowie kriminelle Vereinigung) beträgt bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe. Ein Angeklagter befindet sich in Untersuchungshaft.
(APA)
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