Spielplatz und Garten – wenn der Herbst zur Rutschfalle wird
Wenn Blätter fallen, steigt das Unfallrisiko
Sobald Regen, Nebel oder feuchter Tau die Böden glitschig machen, steigt das Unfallrisiko für Kinder rasant an. Das bestätigt das aktuelle Unfallmonitoring des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Im Jahr 2024 verletzten sich insgesamt 121.700 Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren – allein im Herbst waren es 31.500. Der größte Teil dieser Unfälle passierte durch Stürze, etwa 62 Prozent.
"Holz- und Metalloberflächen werden bei Nässe besonders gefährlich", sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit beim KFV. Viele dieser Stürze ereignen sich draußen – auf Spielplätzen, im Garten oder am Weg zur Schule. Besonders riskant: Klettergerüste, Schaukeln und Rutschen, die nach Regen zu echten Rutschbahnen werden können.
Unfallgefahr auch im Wohnzimmer
Doch die Gefahr lauert nicht nur im Freien. "Jeder zehnte Sturz passiert im Wohnzimmer", so Trauner-Karner. Auch Schlafzimmer und Badezimmer sind häufige Unfallorte. Kinder stürzen dabei oft von Stühlen, Betten oder Sofas – scheinbar harmlose Höhen, die bei Kleinkindern schwerwiegende Folgen haben können. Bereits ein Sturz aus 50 Zentimetern kann gravierende Verletzungen verursachen.
Besonders heikel: Unfälle von Wickeltischen. Rund 300 solcher Vorfälle wurden 2024 registriert. "Diese Stürze betreffen vor allem Babys und Kleinkinder und sind besonders vermeidbar", warnt Trauner-Karner.
Eltern sind gefordert
Das KFV rät Eltern, ihre Kinder gezielt auf unterschiedliche Untergründe vorzubereiten: "Lassen Sie Kinder auch mal kontrolliert auf rutschigem Laub oder feuchtem Holz balancieren – das schult Motorik und Körpergefühl." Wichtig sei auch, bei der Winterkleidung auf mögliche Gefahrenquellen zu achten. "Kordeln und Hauben können sich beim Spielen verfangen, das birgt Strangulierungsgefahr", erklärt die Sicherheitsexpertin. Auch Helme, so sinnvoll sie beim Radfahren sind, sollten auf Spielgeräten abgenommen werden.
(VOL.AT)
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