Es war ein gewöhnlicher Donnerstagnachmittag, als Lukas Fritsch nach dem Einkaufen auf sein Handy blickte, drei verpasste Anrufe von seinem Vater. "Ich habe ihn sofort zurückgerufen", erzählt Fritsch, "und er meinte nur: ‚Lukas, der Teamchef will dich sprechen.‘"
 
    Der Anruf, der alles veränderte
Kurz darauf meldete sich Spaniens Handballlegende Iker Romero persönlich. Der neue ÖHB-Teamchef erklärte, er habe Fritschs Spiele in den vergangenen Wochen beobachtet und wolle ihn beim nächsten Lehrgang dabeihaben. "Ich war nervös, als er dann wirklich am Telefon war", sagt der 19-Jährige. "Er hat mir gratuliert und gesagt, er wolle mich persönlich kennenlernen. Das war ein unglaublicher Moment."
 
    Nach dem Gespräch habe er erst einmal tief durchatmen müssen. "Ich konnte das gar nicht gleich realisieren", erinnert sich der Rückraumspieler. "Ich war stolz, aber auch überrascht, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte."
Nur seinen Eltern und seinem Bruder erzählte er zunächst davon. "Als der ÖHB den Kader dann offiziell gemacht hat, kamen unzählige Nachrichten, von Freunden, Teamkollegen, vom ganzen Verein. In der Geschäftsstelle, in der Kabine, alle haben sich wahnsinnig mitgefreut."
Für den Kapitän der Roten Teufel ist die Nominierung der bisher größte Moment seiner Karriere. "Seit ich ein Kind bin, träume ich davon, einmal das Nationaltrikot zu tragen. Jetzt ist dieser Traum Wirklichkeit geworden."
Alltag im A-Team
Im Trainingslager erlebte Fritsch den nächsten Schritt. "Es ist im Grunde ähnlich wie bei der U19", sagt er, "aber das Tempo und die Intensität sind brutal hoch." Man merke, dass alles auf einem anderen Niveau ablaufe, "jeder Ball, jede Entscheidung zählt."
 
    Das Zimmer teilt er sich mit Maximilian Dahnel von den Fivers Margareten. "Wir sind beide neu im Team, da hilft es, wenn man sich kennt", sagt er mit einem Lächeln. "Alle sind total offen, man wird direkt mit einbezogen. Die Stimmung ist richtig gut."
Vom Bodensee ins Rampenlicht
Mit seiner ersten Einberufung ist Fritsch derzeit auch der einzige Akteur der Handball-Großmächte Hard und Bregenz im A-Team. "Das ist eine große Ehre", sagt er.
Die Entwicklung im Ländle beobachtet er mit Freude: "Es kommen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Vereine. Wenn ich jetzt junge Spieler sehe, will ich ihnen zeigen: Wenn man hart arbeitet, kann man alles erreichen, sogar das Nationalteam."
Lernen von den Besten
Besonders auf Mykola Bilyk, Kapitän des Nationalteams und Star beim THW Kiel, hat sich Fritsch gefreut. "Ich habe ihn als Kind im Fernsehen gesehen, jetzt trainiere ich mit ihm. Das ist surreal."
 
    Der Youngster will jede Minute nutzen, um zu lernen. "Die Woche zeigt mir, was alles möglich ist." Noch sieht er viel Potenzial bei sich selbst: "Vor allem körperlich kann ich noch zulegen. Und ich will lernen, Situationen schneller zu lesen, da kann ich mir bei den Routiniers unglaublich viel abschauen."
 
    "Ich will zeigen, was in mir steckt"
Fritsch geht seine erste Nationalteamwoche mit klarer Motivation an. "Natürlich will ich mir einen Platz im Kader für das Spiel gegen Ungarn erarbeiten. Aber selbst wenn das nicht klappt, nehme ich unglaublich viel mit."
Das Jubiläumsspiel am 1. November in der neuen Sport Arena Wien, etwas mehr als 100 Jahre nach der Gründung des ÖHB am 25. Jänner 1925, wird für ihn zu einem besonderen Kapitel. "Dabei zu sein, ist schon ein Traum. Jetzt will ich zeigen, was in mir steckt."
(VOL.AT)
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