Odermatts Tage als Allrounder haben Ablaufdatum

In dieser Saison ist abgesehen vom Slalom weiterhin jedes Rennen eingeplant. 45 Weltcup-Siege hat Odermatt bisher feiern dürfen, am Sonntag könnte Nummer 46 folgen. "Es geht mir sehr gut, ich war den ganzen Sommer gesund, konnte mein Programm, wie ich es wollte, absolvieren", betonte er vor Kurzem bei einem Medientermin in Wien. Los geht es in Sölden traditionell mit einem Riesentorlauf. In dieser Disziplin habe er zuletzt aufgrund des größeren Speed-Fokus wohl etwas eingebüßt, meinte Odermatt. "Wenn man in einer Sparte besser werden will, verliert man manchmal in einer anderen. Das ist ein schmaler Grat für einen Allrounder."
Aussicht auf "ein bisschen Luft"
Aktuell sei dieses Feuer, der Drang, "immer gleich gut zu bleiben, auch im konditionellen Bereich", nach wie vor da. "Solange das der Fall ist, solange man im Mai merkt, ich habe eigentlich wieder Lust auf das Training, solange muss ich mir keine Gedanken machen." Doch ewig, weiß Odermatt, werde es nicht so weitergehen. "Wenn einmal irgendetwas dazu kommt, sei es eine Verletzung oder irgendwann einmal eine Familie, wird es sicher sehr schwierig mit dem Allrounder-Programm", sagte der 28-Jährige, über den in Kürze eine Biografie ("Marco Odermatt - Meine Welt") erscheinen wird und der einer der Hauptdarsteller in dem ab Donnerstag im Kino zu sehenden Film "Downhill Skiers" ist.
"Wirklich jedes Wochenende im Winter ein Rennen zu fahren, das ist schon sehr, sehr intensiv. Das werde ich nicht mehr zehn Jahre so machen", gab Odermatt Einblick in seine Zukunftsplanung. "Sobald man sich auf zwei Disziplinen, nur das Speedfahren konzentriert, dann gibt das schon ein bisschen Luft in die Planung, in die Karriere. Da hast du oft ein paar Tage mehr Zeit als ich momentan, den Körper besser zu regenerieren nach einem Wochenende."
In Abfahrt und Super-G sieht sich der Ski-Star noch nicht an seinem Plafond angelangt. "Im Speed gibt es sicher noch Potenzial für mehr", sagte Odermatt. "Im vergangenen Winter bin ich in den langen Kurven wie in Gröden, Kvitfjell und Crans-Montana besser geworden." Ein Hauptziel sei der Gewinn der Kitzbühel-Abfahrt, die ihm bisher in der Auflistung seiner Erfolge noch fehlt. "Das ist einer meiner großen Träume." Freilich seien aber auch für ihn die Olympischen Spiele in Mailand/Cortina der große Höhepunkt des Winters. 2022 gewann er in Peking Gold im Riesentorlauf, in den Speed-Disziplinen ist er noch ohne Olympia-Medaille.
Odermatt vertraut weiter auf Carbon-Elemente
Dass der Ski-Weltverband FIS die von Odermatt verwendeten Carbon-Platten an den Schienbeinen aufgrund des erhöhten Verletzungsrisikos per Regel untersagt hat, ist für ihn kein Thema. Er habe mit seinem Schuh-Ausrüster "eine gute Lösung gefunden", verriet der Schweizer. Konkret ist der Schienbeinschutz nun direkt in den Schuh integriert - das ist unter der neuen Vorschrift erlaubt.
Den Vertrag mit dem Ski-Hersteller Stöckli hat Odermatt vorzeitig bis nach der Saison 2029/30 verlängert. "Stöckli ist wie eine Familie. Ich weiß, dass ich mich jederzeit auf das Material und die Menschen dahinter verlassen kann", sagte der Nidwalder in einer Aussendung vom Dienstag. Seine Schuhe bezieht Odermatt von der Firma Salomon.
(APA)
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