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Papst traf erstmals Opfer von sexuellem Missbrauch

Auch Demonstranten fanden sich vor dem Petersdom ein.
Auch Demonstranten fanden sich vor dem Petersdom ein. ©AFP
Papst Leo XIV. hat sich am Montag erstmals mit Opfern sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche getroffen.

Das Gespräch fand nur wenige Tage, nachdem eine vatikanische Kinderschutzkommission hochrangige Kirchenvertreter dafür kritisiert hatte, zu langsam auf die Bedürfnisse der Opfer zu reagieren.

Leo XIV. traf sich mit "Ending Clergy Abuse", einem internationalen Verband von Betroffenen. An dem Gespräch, das etwa eine Stunde dauerte, nahmen vier Opfer teil. Sie beschrieben das Treffen als einen "bedeutenden Moment des Dialogs".

Vatikan-Bericht hatte kürzlich auf Missstände hingewiesen

Die katholische Kirche wird seit Jahren immer wieder von Skandalen rund um sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung erschüttert – was ihrer Glaubwürdigkeit international geschadet hat. Ein ungewöhnlich scharfer Bericht der vatikanischen Kinderschutzkommission, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, warf hochrangigen Bischöfen vor, den Opfern keine Informationen darüber zu geben, wie mit ihren Missbrauchsmeldungen umgegangen wird.

Papst Franziskus, dessen zwölfjähriges Pontifikat im April mit seinem Tod endete, hatte den Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch Kleriker zu einem seiner zentralen Anliegen gemacht. Sein Nachfolger Leo XIV. hat angekündigt, dieses Engagement fortsetzen zu wollen.

(APA)

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