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OeNB-Chef Kocher: Vorschriftenflut für Banken vermeiden

Martin Kocher setzt sich für eine Vereinfachung von Regulierungen ein.
Martin Kocher setzt sich für eine Vereinfachung von Regulierungen ein. ©APA/HANS KLAUS TECHT
EZB-Ratsmitglied Martin Kocher sieht im komplexen Netz europäischer Bankenvorschriften Spielraum für Vereinfachungen, um den Wandel im Bankgeschäft zu adressieren und übermäßige neue Regulierungen zu vermeiden. EZB und Deutsche Bundesbank erwägen Anpassungen, um die Belastung durch Kapitalanforderungen für Banken zu reduzieren.

Angesichts der hohen Komplexität der europäischen Bankenvorschriften besteht nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Martin Kocher Spielraum für eine Vereinfachung. Wegen des Wandels im Bankgeschäft gelte es, zu viele neue Vorschriften zu vermeiden, sagte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bei der Weltbank-Tagung. "Bei den Meldepflichten gibt es viele Dinge, die man vereinfachen kann", fügte er hinzu.

Aufsichtsbehörden unter Druck

Die Aufsichtsbehörden stünden angesichts des Aufkommens und Wachstums neuer Anlageklassen unter ständigem Druck, neue Regeln zu erlassen. Daher müssten sie neben der Vereinfachung bestehender Regeln auch der Versuchung widerstehen, weitere Vorschriften einzuführen.

EZB denkt über vereinfachte Regulierung nach

Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt, die Kapitalpuffer der Banken zu reduzieren und die Regulierung für kleinere Geldhäuser zu vereinfachen. Dies signalisierte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos jüngst. Die Deutsche Bundesbank setzt sich schon seit längerem für eine Vereinfachung der Vorschriften für die Kapitalanforderungen der Geldhäuser ein. Laut Bundesbankchef Joachim Nagel bereitet die Vielzahl an Kapitalanforderungen Banken, Aufsehern und Marktteilnehmern Schwierigkeiten, jederzeit zu erkennen, welche Anforderung gerade gelte. Zudem gebe es zahlreiche Neben- und Wechselwirkungen, die die eigentlichen Ziele der Vorgaben untergraben könnten.

(APA/Red)

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