Wer wird Sportlerin und Sportler des Jahres 2025? Österreich steht vor der Qual der Wahl

Am Mittwoch steht sie wieder an: die Wahl zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres. Die Top 3 in den Hauptkategorien wurden bereits am Freitag im Vorfeld der Lotterien-Sporthilfe-Gala bekannt gegeben.
Somit steht fest, dass es mit Janine Flock (Skeleton), Sofia Polcanova (Tischtennis) und Stephanie Venier (Ski alpin) eine neue Sportlerin sowie mit Raphael Haaser (Ski alpin), Daniel Tschofenig (Skispringen) und Sepp Straka (Golf) einen neuen Sportler des Jahres geben wird. Am Ende kann es nur eine Siegerin und einen Sieger geben – doch wer hat die NIKI-Trophäe am meisten verdient?
Janine Flock
Seit über 15 Jahren ist Janine Flock das Aushängeschild des österreichischen Skeletonsports – und hat in der abgelaufenen Saison erneut bewiesen, warum. Die Tirolerin sicherte sich 2014 ihren ersten EM-Titel und 2025 ihren vierten, als sie in Lillehammer souverän zur Goldmedaille raste. Zudem krönte sie die Saison mit dem Gesamtweltcupsieg – bereits zum dritten Mal in ihrer Karriere.
Obwohl der ganz große Triumph bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen noch aussteht, zeigt Flocks Konstanz auf höchstem Niveau. Ihre Nominierung ist nicht nur Anerkennung für ein erfolgreiches Jahr – sondern auch für eine außergewöhnliche Karriere.

Sofia Polcanova
Die gebürtige Moldauerin ist aus dem österreichischen Sport nicht mehr wegzudenken. Sofia Polcanova gewann 2024 EM-Gold im Einzel, dazu Silber im Doppel und Mixed. Bei der Weltmeisterschaft in Doha holte sie ebenfalls Silber im Doppel. Damit war sie 2025 die erfolgreichste österreichische Tischtennisspielerin auf internationalem Parkett.
Polcanova ist nicht nur sportlich überragend, sondern auch eine Persönlichkeit mit Witz, Präsenz und Haltung – Eigenschaften, die ihr weit über die Szene hinaus Anerkennung bringen. Ihre Leistungen sind besonders hoch einzuschätzen, weil sie sich in einer weltweit stark besetzten Sportart durchsetzt – mit Professionalität, Technik und bemerkenswerter Konstanz.

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Stephanie Venier
Stephanie Venier hat das geschafft, was viele nicht erwartet hatten: Bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm gewann sie Gold im Super-G – gegen starke Konkurrenz aus Italien und der Schweiz. Wenige Tage später holte sie noch Bronze in der Teamkombination.
Im Dezember 2024 hatte Venier noch mit Knieproblemen zu kämpfen, fuhr beim Heim-Weltcup in St. Anton dennoch auf Platz zwei. Und bei der WM bewies sie Nervenstärke: Nach einer schlaflosen Nacht vor dem Rennen legte sie sich zu einem kurzen Nickerchen – und fuhr danach zu Gold.
Nach der Saison beendete die Tirolerin ihre Karriere. Ihre Leistungen in ihrem letzten aktiven Winter, allen voran der Triumph bei der Heim-WM, machen sie zur starken Anwärterin auf den Titel – nicht als Abschiedsgeschenk, sondern als Anerkennung eines starken Comebacks.

Raphael Haaser
Raphael Haaser schrieb 2025 österreichische Skigeschichte. Der Tiroler gewann bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm Gold im Riesentorlauf – in einer Disziplin, die als die technisch anspruchsvollste des Skisports gilt. Selbst Marcel Hirscher gelang dieser WM-Titel nur einmal. Haaser holte zudem Silber im Super-G und stand in der Weltcupsaison 2025 einmal auf dem Podest – ein Einzelsieg im Weltcup fehlt bislang.
Der ausdrucksstarke Polizist aus Maurach am Achensee gilt als fokussierter, ruhiger Athlet, der lieber durch Leistung spricht als durch Show. Haasers Erfolge sind sportlich wie symbolisch bedeutsam: ein Gold bei einer Heim-WM in der Königsdisziplin – das ist in Österreich gleichbedeutend mit einem Nationalfeiertag.

Sepp Straka
Sepp Straka hat sich 2025 endgültig in der Weltspitze des Golfsports etabliert. Der gebürtige Wiener gewann in diesem Jahr zwei Turniere auf der PGA Tour – das Desert Classic in Kalifornien und die Truist Championship in Charlotte. Seine Karrierepreisgelder übersteigen mittlerweile 28 Millionen US-Dollar, so viel wie bei keinem anderen österreichischen Golfer zuvor.
Auch im Team sorgte Straka für Schlagzeilen: Beim prestigeträchtigen Ryder Cup trug er zum Triumph Europas bei. Mit dem Sprung in die Top Ten der Weltrangliste zählt der 32-Jährige nicht nur zur absoluten Elite seiner Sportart – er ist auch einer der höchstgereihten österreichischen Athleten überhaupt im globalen Vergleich.

Daniel Tschofenig
Mit nur 23 Jahren hat Daniel Tschofenig Historisches geschafft: Als erster Österreicher seit über einem Jahrzehnt gewann der Kärntner die Vierschanzentournee – und setzte in der gleichen Saison mit dem Gesamtsieg im Weltcup noch einen drauf. Acht Weltcupsiege sprechen für sich.
Tschofenig überzeugt mit überragender Technik, mentaler Stärke und außergewöhnlicher Konstanz. Seine Sprünge gelten als lehrbuchhaft – nicht umsonst meinte Skisprung-Legende Daniela Iraschko-Stolz, seine Technik eigne sich ideal, um Kindern das Skispringen beizubringen. Zusätzlich zur Nominierung als Sportler des Jahres ist er auch in der Kategorie "Aufsteiger des Jahres" vertreten – verdient wäre beides.

Wer holt die Trophäe?
Die Wahl zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres erfolgt durch österreichische Sportjournalisten. Die Spannung steigt – denn alle sechs Nominierten hätten die Trophäe verdient. Die Entscheidung wird im Rahmen der Sporthilfe-Gala am Mittwoch feierlich bekannt gegeben.
Ob Erfahrung, Comeback, Weltklasse oder Überraschung – die Shortlist 2025 zeigt die Vielfalt und Qualität des österreichischen Sports. Wer am Ende mit der NIKI-Trophäe nach Hause geht, entscheidet sich am 8. Oktober in Wien.
(VOL.AT)
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