Ryanair streicht zahlreiche Flüge – Flughafen Memmingen verliert ein Viertel seines Winterprogramms

In einem für viele überraschenden Schritt hat die irische Billigfluglinie Ryanair angekündigt, in der aktuellen Wintersaison massiv Flüge zu streichen. Besonders der Allgäu Airport in Memmingen bekommt die Kürzungen deutlich zu spüren – dort entfallen bis zu 27 wöchentliche Verbindungen. Das entspricht fast einem Viertel des dortigen Winterflugplans. Auch die Flughäfen Berlin und Köln müssen mit empfindlichen Einschnitten rechnen.
Kürzungen ziehen sich bis Frühjahr 2026
Laut Ryanair betreffen die Streichungen vor allem drei Phasen: die letzten drei Wochen im November, die ersten beiden Wochen im Dezember sowie die letzten drei Wochen im Januar. In einzelnen Fällen will die Fluggesellschaft die Kürzungen sogar bis in den März 2026 hinein verlängern. Das Weihnachtsreisegeschäft bleibt hingegen – zumindest vorerst – verschont, wie der regionale Sender AllgäuHit berichtet.
Am Standort Berlin sinkt die Zahl der Ryanair-Flüge im Jänner drastisch von 246 auf nur noch 170. In Köln stehen 44 Streichungen im Raum. Insgesamt reduziert die Airline im November rund vier Prozent ihrer Flüge in Deutschland, im Dezember sind es sechs Prozent – im Jänner steigt der Anteil sprunghaft auf satte 30 Prozent.

Steuern und Gebühren als Hauptgrund
Die Airline macht für die Einschnitte vor allem die hohen Abgaben in Deutschland verantwortlich. Bereits im April hatte Ryanair der Bundesregierung ein Angebot unterbreitet: Würde die Luftverkehrsabgabe gestrichen und würden Sicherheits- sowie Flugsicherungsgebühren halbiert, könnte man die Passagierzahl auf dem deutschen Markt auf bis zu 34 Millionen jährlich verdoppeln. Doch aus Berlin kam keine Reaktion. Nachdem schon im Sommer erste Flugverbindungen gestrichen wurden, folgt nun der nächste Schritt – offenbar als Konsequenz des politischen Stillstands.
Auch die ungarische Low-Cost-Airline Wizz Air hat angekündigt, ihr Angebot in Deutschland zurückzufahren – wenn auch bislang mit weniger konkreten Zahlen.
Mehr Ausfälle, längere Wartezeiten – der Winterflugplan wird zur Geduldsprobe
Für Reisende bedeuten die Änderungen vor allem eines: Planungsunsicherheit. Kurzfristige Streichungen, lange Wartezeiten und ein ausgedünntes Angebot – gerade an kleineren Airports wie Memmingen – könnten viele Winterreisende vor Herausforderungen stellen. Aber auch größere Drehkreuze wie Köln oder Berlin sind betroffen. Die Fluglinien betonen, wirtschaftlich handeln zu müssen, da sie unter dem Kostendruck in Deutschland leiden.
Besonders die Monate November, Dezember und Jänner könnten zur Geduldsprobe für Passagiere werden. Wer in dieser Zeit reisen will, sollte mögliche Änderungen frühzeitig einkalkulieren und seine Buchungen genau prüfen.

Was tun, wenn der Flug gestrichen wird?
Für betroffene Reisende gibt es mehrere Möglichkeiten, um dennoch ans Ziel zu kommen:
- Umbuchung oder Rückerstattung: Ryanair bietet in der Regel Alternativen in Form von Umbuchungen oder Rückzahlungen an. Eine rasche Kontaktaufnahme mit der Airline ist ratsam.
- Andere Airlines prüfen: Auch wenn Wizz Air ebenfalls Verbindungen reduziert, gibt es mitunter Ausweichmöglichkeiten bei anderen Fluggesellschaften. Vergleichsportale können hier helfen.
- Auf andere Flughäfen ausweichen: Wer etwa von Memmingen aus fliegen wollte, kann nach Verbindungen ab München oder Stuttgart suchen – oft ist dort das Angebot stabiler.
- Zug oder Fernbus als Alternative: Für kürzere Strecken kann auch die Bahn oder ein Fernbus eine sinnvolle Lösung darstellen. Anbieter wie FlixBus bieten zahlreiche europaweite Verbindungen.
- Mietwagen bei kurzfristigen Änderungen: Für nationale oder regionale Reisen kann auch ein Leihwagen Flexibilität schaffen.
Der Winterflugplan 2025/26 stellt Airlines und Passagiere gleichermaßen auf die Probe. Während die Fluggesellschaften über steigende Standortkosten klagen, bleibt den Reisenden nur, flexibel zu bleiben – oder auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.
(VOL.AT)
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