Er wollte nur nach Spanien – dann saß eine verletzte Eule im Auto

Miguel zögerte keine Sekunde
Der 53-Jährige wollte nur seine Familie in Spanien besuchen – doch plötzlich fand er ein verletztes Tier vor sich auf der Raststätte. Miguel Martinez zögerte keine Sekunde und machte die Eule zu seinem ungewöhnlichsten Beifahrer.
"Das ist nicht normal"
Eigentlich wollte Miguel Martinez im April dieses Jahres nur nach Spanien fahren, um seine Familie zu besuchen. Doch auf dem Weg in sein Heimatdorf passierte etwas, das seine enge Freundin Laura Tscholl heute noch bewegt. "Er war gleich nach der spanischen Grenze an einer Raststätte und sah dort einen riesigen Vogel am Boden liegen. Miguel merkte sofort: Das ist nicht normal", erzählt sie.
Der Bauarbeiter, der seit 13 Jahren in Vorarlberg lebt, zögerte nicht wie Laura Tscholl gegenüber VOL.AT sagt: "Der Vogel bewegte sich kaum. Viele wären einfach weitergefahren, doch er hat sofort entschieden: ‚Ich muss helfen.‘"

"Es war eine ganz stille Kommunikation"
Also nahm Miguel die verletzte Eule kurzerhand mit ins Auto. Rund 1000 Kilometer fuhr er mit ihr quer durch Spanien, wo Freunde von ihm in einer Wildtierstation arbeiten. "Das Besondere war, dass die Eule ganz ruhig blieb. Sie saß da, hat ihn angeschaut, als würde sie spüren: Da will mir jemand helfen. Es war eine ganz stille Kommunikation", schildert Tscholl.
Selbst als das Tier das Auto mit Kot verschmutzte, sei Miguel das völlig egal gewesen. "Hauptsache, sie kommt in gute Hände. Für ihn war klar: Das Tier hat Vorrang."
"Hier lernen die Menschen Respekt vor Natur und Tieren"
Für Laura Tscholl zeigt die Geschichte, wie stark Vorarlberg prägt. "Hier lernen die Menschen den Respekt vor Natur und Tieren. Miguel hat das verinnerlicht, obwohl er aus Spanien kommt. In Italien oder Spanien wird das nicht so großgeschrieben wie bei uns."
Die Tierschützer stellten später fest, dass die Eule wahrscheinlich von einem Auto angefahren worden war. Mit Glück könne sie im Frühjahr wieder in die Freiheit entlassen werden.

"Eine zweite Chance"
Für Tscholl ist die Rettungsaktion ein Symbol dafür, was möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten. "Dank Miguels Bewusstsein, das er hier in Vorarlberg gelernt hat, hat die Eule eine zweite Chance bekommen. Und im Frühjahr wird sie hoffentlich wieder fliegen."
(VOL.AT)
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