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Bregenz Handball setzt auf Jugend und neue Führungsstruktur

Seit Sommer 2025 steht Andreas Grabher-Meier an der Spitze von Bregenz Handball. Der 51-Jährige war bereits seit einem Jahr im Vorstand aktiv, nun folgt er auf Gregor Günther, der sich nach einem Jahrzehnt zurückzieht.

"Es war ganz speziell, weil es doch relativ kurzfristig geschehen ist", sagte Grabher-Meier bei Vorarlberg LIVE im Gespräch mit VOL.AT-Sport-Chef Simon Bitriol. "Ich war da jetzt nicht in erster Linie der, wo gesagt hätte, so ich muss und will das unbedingt machen." Die einstimmige Zustimmung habe ihn jedoch geehrt: "Ich werde da mein Herzblut reingeben, so wie damals als Spieler."

Rückblick mit Perspektive

Grabher-Meier war 2001 Teil jener Mannschaft, die den ersten Meistertitel nach Bregenz holte. Die Entwicklung des Vereins seitdem sieht er mit Respekt: "Damals war es noch eine kleine Familie in der Schendlingerhalle. Jetzt ist es, kann man sagen, schon ein großes Unternehmen."

Sportlich habe sich das Spiel ebenso verändert: "Es wird ganz anders gespielt, viel schneller. Die Spieler sind auch viel mehr geschützt."

Vorstand neu aufgestellt

Gemeinsam mit Geschäftsführer Björn Tyrner präsentierte sich das neu formierte Vorstandsteam. Tyrner lobte die Bereitschaft Grabher-Meiers: "Ich glaube, das ist auch keine Selbstverständlichkeit – vor allem heutzutage, in Zeiten wie diesen."

Die Auswahl des Teams habe sich über Monate gezogen, betonte Tyrner: "Worauf wir von Anfang an großen Wert gelegt haben, ist, dass man sich mit Bregenz Handball identifizieren kann." Wirtschaftliche Stabilität und Jugendarbeit stünden im Zentrum.

Jüngste Mannschaft der Vereinsgeschichte

Mit einem Altersschnitt von 21 Jahren startet Bregenz Handball in die neue Saison – mutig, wie Tyrner betont: "Wir haben gewusst, dass es eine sehr, sehr schwierige Saison für uns wird. Wir werden sehr, sehr viel lernen in dieser Saison – lernen müssen, damit wir bestehen können."

Grabher-Meier ergänzt: "Ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen. Die Mannschaft auch – da habe ich 100 Prozent Vertrauen."

Suche nach Hauptsponsor bleibt Herausforderung

Seit fünf Jahren agiert der Verein ohne Hauptsponsor. Gespräche liefen laufend, sagte Tyrner: "Natürlich gibt’s Anpassungen, die man vornehmen muss, und ein realistischer Preis wird aufgerufen. Aber es gibt viele Partner, die uns großartig unterstützen."

Grabher-Meier fügte hinzu: "Am liebsten gestern, aber da sind wir Realisten."

Akademie geöffnet

Erstmals ist die Handballakademie von Bregenz Handball auch für Spieler anderer Vereine offen. Tyrner: "Ich glaube, insgesamt haben wir in Vorarlberg und auch in ganz Österreich zu wenige Handballer, um irgendjemandem eine Handballakademie zu verwehren."

Ziel sei es, mehr sportlich talentierten Jugendlichen eine Plattform zu bieten: "Wir wollen versuchen, hier eine deutlich größere Breite zu erreichen."

80 Jahre – mit Verantwortung in die Zukunft

2026 feiert der Verein sein 80-jähriges Bestehen. Grabher-Meier verweist auf die solide Geschichte: "Es hat noch nie eine finanzielle Schieflage gegeben im Verein. Das muss man über 80 Jahre auch einmal herbekommen."

Gleichzeitig brauche es Mut zur Weiterentwicklung: "Wir haben die jüngste Mannschaft in der Geschichte von Bregenz Handball mit einem Altersschnitt von 21,0 Jahren. Ds ist mutig."

(VOL.AT)

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