"Ich bin da, wo ich hingehöre"

Zwischen Verantwortung und Vertrauen

Im Gegenteil: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das ist ein unglaubliches Glück." Seit Jänner 2025 ist die Dornbirnerin als Pferdepflegerin für Springreiterin Katharina Rhomberg im Einsatz.

Zuvor war sie im Einzelhandel tätig, doch die Leidenschaft für die Vierbeiner begleitet sie seit ihrer Kindheit. "Ich hatte mit sieben Jahren mein erstes eigenes Pferd. Tennis oder Ballett habe ich auch ausprobiert, aber nichts hat mich je so erfüllt wie der Umgang mit Pferden."

Was einfach klingt, ist ein anspruchsvoller Alltag: Zehn Pferde wollen bewegt, gefüttert und betreut werden. "Ich bin für das komplette Wohlbefinden zuständig, von der Medikamentengabe über die Physiotherapie-Termine bis zum täglichen Reitplan."

Eine Aufgabe, die Flexibilität verlangt. "Tiere halten sich nicht an Uhrzeiten. Man muss lernen, mit verschiedensten Situationen umzugehen, etwa, wenn sich ein Pferd verletzt." Die Tierliebhaberin betont, dass es in ihrem Beruf nicht nur ums Reiten, sondern um Beziehung und Vertrauen geht. "Am Anfang sind die Pferde oft skeptisch, vor allem beim Ausreiten merkt man das. Aber mit der Zeit lernt man sich kennen. Heute kenne ich ihre Macken und sie meine", sagt die 24-Jährige mit einem Lachen.

"Ein Bürojob ist nichts für mich"

Die Tage sind lang, besonders im Winter oft fordernd. Doch für die leidenschaftliche Reiterin ist das kein Problem: "Ich würde nicht tauschen wollen. Ich bin draußen, in Bewegung, an der frischen Luft und mache etwas, das mich wirklich erfüllt." Ein Bürojob? "Unvorstellbar!"

Den Weg zu Katharina Rhomberg fand sie durch ihre beste Freundin. "Sie hat mich auf eine Anzeige aufmerksam gemacht. Ich habe mich sofort beworben und keine Sekunde gezögert, als ich die Zusage bekam."

Heute verbindet die beiden nicht nur ein Arbeitsverhältnis, sondern eine echte Freundschaft. "Wir verbringen auch privat ab und zu Zeit miteinander. Das Arbeitsklima ist wirklich angenehm."

Obwohl die 24-Jährige keine klassische Ausbildung als Pferdepflegerin hat, spricht ihre Erfahrung für sich. "Du musst wissen, wie Pferde ticken. Und du musst sie lesen können, das lernst du nicht aus einem Buch."

Einen Wunsch

Ein eigenes Pferd besitzt Lisa aktuell nicht mehr, eine bewusste Entscheidung. "Pferde sind wunderschön, aber auch eine große finanzielle Verantwortung. Da mein Partner und ich bald mit dem Hausbau starten, habe ich mich dagegen entschieden."

Als Ausgleich zum fordernden Stallalltag geht sie regelmäßig ins Fitnessstudio. "Das Training hilft auch beim Reiten. Man bekommt eine bessere Körperspannung und ein ganz anderes Körpergefühl, das merken auch die Pferde."

Für die Zukunft hat Lisa nur einen Wunsch: "Dass mir dieser Job noch lange so viel Freude macht wie jetzt. Wenn ich morgens im Stall bin und sehe, wie entspannt die Pferde sind, dann weiß ich: Ich bin am richtigen Ort."

(VOL.AT)