Überfall auf Tiroler Bank: 23-Jähriger fasste vier Jahre Haft aus

Der Tiroler wurde für schuldig befunden, im Mai eine Bankfiliale in Fügen im Tiroler Zillertal überfallen zu haben. Zudem hatte er rund eineinhalb Stunden zuvor versucht, ein Geldinstitut im Bezirk Innsbruck-Land auszurauben. Im Vorfeld sowie vor Gericht zeigte sich der 23-jährige Mann geständig. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.
Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, der Verteidiger meldete Strafberufung an. Zuvor hatte sich der 23-Jährige zu Beginn der Verhandlung vor Richter Michael Böhler und den Schöffen - nachdem er sich im Vorfeld bereits zu der Tat in Fügen bekannt hatte - auch zum versuchten Überfall im Bezirk Innsbruck-Land schuldig bekannt. "Ich war in einer absoluten Notsituation", erklärte er. Der Bankraub sei aber dennoch "die absolut falsche Entscheidung gewesen". Er sei die Tage zuvor jedoch genötigt und bedroht worden, dass er unbedingt "10.000 Euro sofort besorgen musste", um seine Schulden "aus dem Drogenumfeld zu begleichen".
Staatsanwalt und Verteidiger skizzierten Tat
Staatsanwalt und Verteidiger hatten zuvor kurz skizziert, wie die Tat mutmaßlich ausgeführt worden war. "Der Angeklagte hat bei der Bank im Bezirk Innsbruck-Land gewartet, bis er in die Bank kam", führte der öffentliche Ankläger in seinem Eröffnungsplädoyer aus. Das sei lediglich daran gescheitert, dass er von Angestellten des Geldinstituts dort beobachtet worden und ihm deshalb die Türe nicht geöffnet worden sei, schilderte er.
Danach sei der 23-Jährige nach Fügen gefahren, habe dort seinen Pkw abgestellt und mit einer Druckluftpistole die Filiale überfallen. "Die Schusswaffe war zwar untauglich, aber dennoch gilt sie als eine Waffe und die Tat somit als schwerer Raub", so der Staatsanwalt.
Der Verteidiger widersprach dem Staatsanwalt nur in einem Punkt: "Mein Mandant ist nicht direkt nach dem Bankraubversuch nach Fügen gefahren." Er sei noch kurz nach Hause und habe die Tat "evaluiert". Trotz dieser rund 50-minütigen "Nachdenkpause" habe er keinen anderen Ausweg gesehen, als tatsächlich eine Bank zu überfallen. "Er hat sich im komplett falschen Umfeld bewegt und war an Suchtmittel gewöhnt", argumentierte sein Verteidiger.
Am frühen Nachmittag im Bezirk Innsbruck-Land auffällig
Laut den Ermittlungen im Vorfeld der Verhandlung war der vermummte Mann am 7. Mai bereits gegen 14.30 Uhr - der geglückte Überfall fand um 16.00 Uhr in Fügen statt - auffällig geworden. Er probierte mehrfach, die Bank im Bezirk Innsbruck-Land über den Haupteingang zu betreten. Mitarbeiterinnen beobachteten ihn dabei und sprachen später gegenüber der Polizei von "verdächtigen Wahrnehmungen". Der Mann verließ schließlich den mutmaßlichen Tatort. Er räumte im Zuge der Ermittlungen ein, sich dort aufgehalten zu haben, wollte allerdings keinen Überfall Sinn gehabt haben.
Im Anschluss hatte er sich scheinbar direkt auf den Weg ins Zillertal gemacht. Mit einem "pistolenähnlichen Gegenstand" überfiel er dort kurz nach 16.00 Uhr tatsächlich eine Bank: Die Filiale in Fügen, in der er laut Staatsanwaltschaft Bargeld in der Höhe von 9.660 Euro erbeutete. Bei dem Überfall soll der Mann zwei weibliche Angestellte im Schalterbereich bedroht und die Herausgabe von Bargeld gefordert haben. Eine Mitarbeiterin übergab ihm daraufhin das Geld.
Bereits 30 Minuten nach Tat festgenommen
Der Mann wurde bereits rund eine halbe Stunde nach der Tat im Zuge einer Alarmfahndung, an der unter anderem ein Hubschrauber sowie Hundestaffeln beteiligt waren, festgenommen. Der Tatverdächtige ging den Ermittlern bei einer Pkw-Kontrolle im Zillertal ins Netz. Im Zuge einer Einvernahme zeigte sich der 23-Jährige vollumfänglich geständig und räumte die Tat ein. Er habe bei dieser "aus Geldnot gehandelt."
(APA)
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