Österreich soll "Zentrum für grünen Wasserstoff" werden

Um die Dekarbonisierung der Industrie voranzutreiben, brauche es vor allem in Sektoren, die nicht elektrifiziert werden können, grünen Wasserstoff, bekräftigte Wolfgang Anzengruber, Vorsitzender des Beirats der Plattform Hydrogen Partnership Austria. Der frühere Verbund-Chef bezifferte den Bedarf nach grünem Wasserstoff bis 2040 mit rund 1,3 Millionen Tonnen. Aktuell liege der Wasserstoffbedarf bei etwa 134.000 Tonnen im Jahr, wobei mehr als 50 Prozent im Bereich der Petrochemie und über 40 Prozent in der Düngemittelindustrie anfalle.
"Wasserstoff-Südkorridor" für Österreich als zentrale Import-Route
Zwei Drittel des Wasserstoffbedarfs wird Österreich importieren müssen, so Anzengruber. Eine nationale Importstrategie soll bis Ende 2026 ausgearbeitet werden. Dabei soll der sogenannte Wasserstoff-Südkorridor, die Pipeline-Verbindung von Nordafrika über Italien und Österreich nach Mitteleuropa, eine wichtige Rolle spielen. Am 23. Oktober treffen sich Vertreter aus Deutschland, Italien und Österreich, um über Finanzierung, Aufbau und Regulierung der Infrastruktur zu sprechen, kündigte Hattmannsdorfer an. Parallel dazu liefen Abstimmungen mit den Partnerländern Algerien und Tunesien, die künftig grünen Wasserstoff nach Europa liefern sollen.
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind in Österreich derzeit Wasserstoffelektrolyseanlagen mit einer Leistung von 28 Megawatt (MW) in Betrieb. Damit liege Österreich im internationalen Vergleich auf Platz 9, wobei die Spitzenplätze China, Deutschland und USA mit 690 MW bzw. 123 MW bzw. 114 MW einen deutlichen Vorsprung haben. Nach Köpfen erreiche Österreich in dem Bereich weltweit Platz 3. Bei der Wasserstoffelektrolyse wird mithilfe von Strom das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten.
(APA/red.)
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