Neue Herausforderungen für Staatsschützer durch KI

Anlass für die Ausführungen des DSN-Direktors war der "Tag der kritischen Infrastruktur", ein Vernetzungstreffen von Vertretern der kritischen Infrastruktur und Sicherheitsexperten. "Die Problemstellungen werden nicht kleiner", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und nannte den Krieg in der Ukraine, den Konflikt im Nahen Osten oder Cyberattacken, wie sie zuletzt auch das Innenressort selbst erfahren musste. "Es geht um den Schutz jener Einrichtungen, die ein geregeltes Zusammenleben sicherstellen, die sozusagen das Werkel am Laufen halten", ergänzte Karner.
Kritik war nach der Cyberattacke auf das Innenministerium aufgekommen, dass Österreich bei der Umsetzung zweier EU-Richtlinien in dem Bereich säumig sei. Unter anderem geht es dabei um die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS 2). Karner sagte, für beide Richtlinien werden Zwei-Drittel-Mehrheiten benötigt, intensive Gespräche mit der Opposition laufen dazu. Der Minister zeigte sich optimistisch, dass die erste Richtlinie schon bald mit Parlamentsbeschluss umgesetzt werden kann, wollte dazu aber keinen Zeithorizont nennen.
Von sicheren Lieferketten bis zur Drohnenabwehr
Sichere Lieferketten, Zuverlässigkeitsprüfungen bzw. die Frage des Faktors Mensch in der kritischen Infrastruktur, der Umgang mit den zuletzt häufig eingegangenen Bombendrohungen, Videoüberwachung und die Frage der Nutzung der KI bei diesen Herausforderungen nannte Karner als zentrale Themen des heurigen Tages der kritischen Infrastruktur. Haijawi-Pirchner wies darauf hin, dass gerade im Wirtschaftsbereich auch die Abwehr von Spionage eine wichtige Frage sei, ebenso die Drohnenabwehr.
Zentral beim Schutz der kritischen Infrastruktur ist für die DSN die Prävention: "Jeder verhinderte Angriff ist ein Erfolg", sagte der oberste Staatsschützer. Dementsprechend gab es im Vorjahr mehr als 300 Kontaktgespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der kritischen Infrastruktur.
Erste Bank-Vorstandsvorsitzende Gerda Holzinger-Burgstaller wies darauf hin, dass die Banken zentrale Bestandteile der kritischen Infrastruktur sind und darüber hinaus auch vom Vertrauen ihrer Kunden leben. Der Fokus habe sich in den vergangenen Jahren auf die Cybersecurity verschoben. Hier investiere die Erste Bank "signifikante Beträge" und beschäftige Expertinnen und Experten. Die neueste Entwicklung: "Wir beschäftigen uns in der Tiefe mit dem Thema Quantensecurity", sagte Holzinger-Burgstaller und verwies auf das in Österreich vorhandene hohe Know-how in dem Bereich.
(APA)
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