Auf dem hölzernen Schaukelgerüst bei der Nestschaukel sieht man es: das schwarz angebrachte Hakenkreuz. Rund handtellergroß wurde es am Wochenende von einem Anrainer am Sportplatz-Spielplatz in Haselstauden entdeckt. Beim VOL.AT-Lokalaugenschein am Montagvormittag war es nach wie vor zu sehen.

"Das ist scheußlich"
Der Spielplatz wird gleichermaßen von Anrainern, Sportplatz-Nutzern und den umliegenden Kinderbetreuungseinrichtungen genutzt. Beim Lokalaugenschein waren mehrere Mamas mit Kindern vor Ort, auch eine Spielgruppe. "Das muss nicht sein", waren sie sich einig. "Zum Glück wissen die Kinder noch nicht, was es bedeutet", merkte eine Frau an, während sie ein kleines Mädchen auf der Schaukel schräg gegenüber anschubste. "Das ist scheußlich", betonten zwei andere Mamas, die mit ihren Kindern vorbeikamen.

Video: VOL.AT-Lokalaugenschein am Spielplatz
Kein Kavaliersdelikt
Der Polizei lag auf VOL.AT-Nachfrage keine Anzeige zum Fall vor. Wie vorherige Fälle von Nazi-Schmierereien im Ländle zeigen, handelt es sich um kein Kavaliersdelikt. Bei der Schmiererei handelt es sich um einen Verstoß gegen das Verbotsgesetz. Der Strafrahmen für die Täter liegt bei bis zu 10.000 Euro, im Wiederholungsfall sogar bis zu 20.000 Euro. In den vergangenen Jahren tauchten in Vorarlberg immer wieder Nazi-Symbole auf.

Symbol mittlerweile entfernt
Es handelt sich laut Hinweistafel vor Ort um einen städtischen Spielplatz. Valentin Sottopietra ist Stadtrat für Familie in Dornbirn. Er zeigt sich enttäuscht von der Schmiererei. Er veranlasste bereits am Sonntag die Entfernung. Ein Werkhof-Mitarbeiter entfernte das Symbol laut dem Stadtrat kurze Zeit nach dem VOL.AT-Lokalaugenschein mit einer Schleifmaschine.

"So etwas akzeptieren wir nicht"
"Es ist ein Wahnsinn", meint Sottopietra. Dass es noch solche Menschen gebe, verärgert ihn persönlich. "Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ganz ganz schlimm." Mit der Entfernung sei es nicht getan, betont er. "Es ist sehr tragisch, dass es Menschen gibt, die solche Dinge machen. Sei es in einer Unwissenheit." Es liege für manche weit in der Vergangenheit. Er selbst kenne das Thema: "Ich bin 56. Mein Opa war im Zweiten Weltkrieg." Für jüngere Menschen sei das Thema nicht mehr so präsent.

Zweiter Vorfall innerhalb weniger Wochen
Es ist das zweite Hakenkreuz, das innerhalb kurzer Zeit in Dornbirn auftaucht. Ende August entdeckte ein Spaziergänger ein ähnliches Symbol auf dem Gehsteig nur wenige Meter vom Kaplan Bonetti entfernt. Stadtrat Sottopietra hat eine klare Haltung zum Thema: "Man muss sofort reagieren, es entfernen. So etwas akzeptieren wir nicht und wollen wir nicht." Es brauche ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass solche Handlungen nicht akzeptabel sind.

(VOL.AT)
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