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"Ich verspreche das Aus vom Verbrenner-Aus" – EVP-Chef Weber kündigt Kehrtwende an

EVP-Chef Manfred Weber will das von der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren kippen und setzt auf technologische Offenheit in der Klimapolitik.
EVP-Chef Manfred Weber will das von der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren kippen und setzt auf technologische Offenheit in der Klimapolitik. ©APA/AFP
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, will das geplante Aus für Verbrennungsmotoren kippen.

Ein entsprechender Vorschlag soll im Herbst vorgelegt werden – das Ziel der Klimaneutralität will er dabei beibehalten.

"Das Aus vom Verbrenner-Aus"

EVP-Chef Manfred Weber hat angekündigt, die Entscheidung der EU zur Abschaffung von Verbrennungsmotoren zurücknehmen zu wollen. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte Weber in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Im Herbst soll ein konkreter Gesetzesvorschlag folgen.

Zwar bekenne er sich weiterhin zum Ziel der Klimaneutralität, betonte Weber, doch der Weg dorthin müsse technologisch offenbleiben. Er sprach sich gegen ideologische Vorgaben aus und warb für eine Neuausrichtung der europäischen Verkehrspolitik.

"Vier-Punkte-Auto-Versprechen"

Weber stellte in dem Interview ein umfassendes Maßnahmenpaket vor, das er als "Vier-Punkte-Auto-Versprechen für Europa" bezeichnete. Neben der Rücknahme des Verbrenner-Verbots schlägt er die Gründung einer virtuellen Auto-Universität, den Bau von "KI-Gigafabriken" zur Fahrzeugentwicklung sowie Testregionen für neue Mobilitätstechnologien wie autonomes Fahren vor.

Zudem kündigte er an, den Dialog mit Beschäftigten der Automobilindustrie zu intensivieren. "Es ist wichtig, dass wir Jobs in der Autoindustrie sichern und die Arbeiter für uns gewinnen", sagte Weber. Dies könne auch helfen, dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte entgegenzuwirken.

Hintergrund: EU-Verordnung von 2023

Die aktuelle EU-Verordnung aus dem Jahr 2023 sieht vor, die Emissionen von Neuwagen bis 2035 auf null zu senken – was de facto das Aus für Verbrennungsmotoren bedeutet. Ausnahmen gibt es bislang nur für E-Fuels in sogenannten "klimaneutralen Fahrzeugen".

Der Chef des französischen Autozulieferers Valeo, Christophe Périllat, plädiert laut "Welt am Sonntag" für eine Absenkung der Emissionsquote auf 90 Prozent. Dies würde den Einsatz von Plug-in-Hybriden und Range Extendern weiterhin ermöglichen.

(VOL.AT)

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