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ÖTV-Team führt trotz Misolic-Absage im Davis Cup in Ungarn

Filip Misolic fällt für das Davis-Cup-Wochenende aus/Archivbild
Filip Misolic fällt für das Davis-Cup-Wochenende aus/Archivbild ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
Österreichs ersatzgeschwächtes Tennis-Davis-Cup-Team steht ganz dicht vor dem Einzug ins Final 8 der besten acht Nationen. Nach Tag eins des Länderkampfes in Debrecen gegen Ungarn liegt die ÖTV-Auswahl sensationell mit 2:0 voran. Jurij Rodionov feierte gegen Fabian Marozsan mit einem 6:2,6:7(5),7:5 genauso einen Dreisatzsieg wie danach Lukas Neumayer mit einem 6:3,3:6,7:6(7) gegen Marton Fucsovics. Das krankheitsbedingte Fehlen von Filip Misolic fiel somit nicht ins Gewicht.

Österreichs Nummer eins hatte in der Nacht Fieber und trat noch am Freitag die Heimreise an. Es war der zweite hochkarätige Ausfall im ÖTV-Team von Kapitän Jürgen Melzer nach der Absage von Sebastian Ofner. Der Steirer lässt den Bewerb aus, um sich von körperlichen Problemen (Ferse, Handgelenk) zu erholen. Die Ersatzleute sprangen in die Bresche und trumpften in der 6.000 Fans fassenden Fönix-Arena groß auf. Damit haben Alexander Erler und Lucas Miedler am Samstag die Chance, schon mit einem Sieg im Doppel den Aufstieg ins Finalturnier in Bologna zu fixieren.

Premierensieg gegen Marozsan

Für Rodionov (158.) war es der erste Sieg gegen Marozsan im dritten Duell. Der Linkshänder erwischte auf Hartplatz einen Blitzstart und zog im ersten Satz auf 5:1 davon. Im zweiten Satz gelang ihm direkt das Break zum 1:0, bis zum 4:2 lag er sicher in Front. Mit einem Rebreak zum 4:4 meldete sich Marozsan zurück, im Tiebreak machte der Ungar ein 0:3 wett. Den Schwung nahm dieser mit, Rodionov stand bei 1:3 und 15:40 mit dem Rücken zur Wand, schaffte zum 3:3 aber das Rebreak und nahm seinem Gegner im letzten Game noch einmal den Aufschlag ab.

"Es war ein großartiges Match, eine richtige Achterbahnfahrt, die für jeden ausgehen hätte können. Am Ende ist es darum gegangen, wer die besseren Nerven hat, wer es etwas mehr wollte. Ich bin überglücklich", sagte der 26-jährige Niederösterreicher nach seinem nach 2:17 Stunden verwandelten zweiten Matchball. Tennis sei manchmal ein "verrückter" Sport. "Es ist einfach wichtig, immer an sich zu glauben und bereit zu sein, alles zu geben", betonte Rodionov nach seinem "schönsten Erfolg im Davis Cup". Das Match werde bei ihm definitiv noch lange in Erinnerung bleiben.

Dritter Sieg für Neumayer im dritten Match

Für Neumayer trifft das auch zu, sein Erfolg als Ranglisten-173. über die Nummer 59 der Welt war noch überraschender. Im ersten Satz gaben Breaks zum 4:2 und 5:3 den Ausschlag. Im zweiten Durchgang hatte der Ungar dank eines Breaks zum 3:1 das bessere Ende. Satz Nummer drei war an Spannung nicht zu überbieten, wobei Neumayer wie auch meist zuvor mit dem druckvolleren Spiel überzeugte. Neumayer gab zwar ein 3:0 aus der Hand, rettete sich mit einem Rebreak zum 6:6 aber ins Tiebreak, wo er seinen dritten Matchball nach 2:57 Stunden verwerten konnte.

Der 23-jährige Salzburger gewann damit auch sein drittes Match im Davis Cup. "Ich habe eines meiner besten Matches in meiner Karriere gespielt, noch dazu auf diesem Untergrund. Ich bin so glücklich", sagte Neumayer. Der präsentierte sich auch als fitterer Spieler. "Es war extrem hart, am Ende war es ein physischer Kampf." Mit einem Sieg in Ungarn könnte Österreich zum fünften Mal in der Open Era unter die besten acht Nationen der Welt einziehen, zuletzt gelang das 2012.

(APA)

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