Wer Evan Rocha im Gespräch erlebt, spürt sofort: Hier spricht jemand, der nicht einfach nur einen Sport betreibt, hier lebt jemand seine Leidenschaft. Der Oberländer hat sich bei der Weltmeisterschaft in Barcelona (ESP) gegen 49 Athleten aus aller Welt durchgesetzt und sich die Krone im Freestyle Trampolinspringen aufgesetzt.

Vom Vize zum Weltmeister
Im Finale der WM mussten fünf Tricks in einer Kombi gezeigt werden. Der Schnifner beeindruckte an allen drei Wettkampftagen und gewann schließlich mit 41,08 Punkten. Damit setzte er sich knapp vor Niklas Distler (GER/38,74) und Robin Steiner (SUI/38,12) durch.
Nach dem Vizeweltmeistertitel im Vorjahr war für den Freestyle-Sportler klar: Diesmal sollte es ganz nach oben gehen. Er trainierte dafür viermal wöchentlich: "Ich mache jeden Tag eine akrobatische Sportart, sei es Klippenspringen oder Saltos vom Sprungturm im Schwimmbad“, erzählt er. "Ich wollte den Titel unbedingt nach Österreich holen. Und bin stolz es geschafft zu haben.“
Sprungbrett Social Media
Mit einem Trampolin im Garten fing alles an. Kein Trainer, kein Verein, kein Plan – einfach nur Spaß an der Bewegung. "Wenn ich keine Lust mehr hatte, mit anderen Kindern zu spielen, bin ich aufs Trampolin“, erinnert sich Rocha.

Über Social Media entdeckte er schließlich die Community des Freestyle Trampolinspringens – eine Szene, die sich seit 2014 entwickelt und europaweit vernetzt hat. "Ich habe mir alles selbst beigebracht. Irgendwann bin ich reingerutscht, und fing auch an all meine neusten Tricks auf Instagram zu posten“
2019 wurde in St. Anton am Arlberg die neue Trampolinhalle „Arl.Park“ eröffnet, vor fünf Jahren gründete Rocha dort gemeinsam mit Gründern der Trampolinhalle den Verein „ArlX“. Der sich an Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren richtet und ihnen den Einstieg in die Sportart erleichtern soll.
Bewegung als Berufung
Was er an seinem Sport besonders liebt? Die Freiheit. "Beim klassischen Trampolinturnen gibt es fixe Abläufe. Freestyle bedeutet: Du kannst deinen Stil finden, neue Tricks ausprobieren, kreativ sein.“ Bewertet wird nicht nur Schwierigkeit und Ausführung, sondern vor allem die Originalität.
Auch beruflich dreht sich bei Rocha alles um Bewegung. Nach der HAS Bludenz machte er sich mit einer Werbeagentur, gemeinsam mit seinem Kollegen Johannes Lüthi, selbstständig, ist Social Media & Athleten Manager bei seinem Sponsor „ BERG “ und baut aktuell die Freestyle-Bewegungs-Schule „Freesytle Akrobatik“ im Ländle auf. "Ich habe mit 13 beschlossen, mein Leben nach dem Sport auszurichten. Jetzt Trainer zu sein und meine Erfahrungen weiterzugeben, ist das Größte.“
Titelverteidigung als Ziel
Sein persönliches Ziel ist klar: die Titelverteidigung bei der WM 2026. "Es ist der größte Bewerb, natürlich will ich wieder vorne mitspringen. Doch wichtiger ist, dass unser Sport weiterwächst.“

Und das tut er. Neben Rocha waren bei den Seniors auch Clemens Thurnher (14.), Johannes Lüthi (15.) und Moritz Lang (25.) für Vorarlberg am Start. Bei den Juniors zeigten Nicolas Guggenberger (17.), Felix Walch (18.), Simon Wäger (19.) und Niclas Singer (21.) solide Leistungen.
(VOL.AT)
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