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Wälder unter Druck: Tierschutzverein warnt vor neuen Mountainbike-Strecken

©Österreichischer Tierschutzverein
Mehr Trails, mehr Stress: Der Österreichische Tierschutzverein warnt vor Folgen für Wildtiere durch neue Mountainbike-Strecken in Waldgebieten.

Die Diskussion um zusätzliche Mountainbike-Strecken in Österreichs Wäldern sorgt für Kritik von Tierschützern. Der Österreichische Tierschutzverein warnt eindringlich vor negativen Folgen für die Tierwelt und fordert eine Begrenzung auf bereits bestehende legale Routen.

Belastung für Rehe, Vögel und andere Waldbewohner

Mountainbiken sei ein beliebter Freizeitsport, aber in sensiblen Naturgebieten wie Wäldern könne er schwerwiegende Auswirkungen haben, so der Verein. Besonders Wildtiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine sowie verschiedene Vogelarten reagieren empfindlich auf die Störungen.

"Unsere Wälder sind Lebensraum für Wildtiere und keine grenzenlosen Spielplätze", erklärt der Österreichische Tierschutzverein. Jede zusätzliche Strecke bedeute "Stress, Verhaltensänderungen und im schlimmsten Fall den Rückgang einiger Tierpopulationen".

Besonders kritisch sei das Befahren während der Brut- und Setzzeit. In dieser Phase ziehen viele Tiere ihre Jungen auf. Auch Amphibien und Reptilien seien durch die Befahrung gefährdet, etwa durch das Überrollen auf schmalen Wegen.

Über 2.500 Kilometer legale Strecken

Laut dem Verein gibt es in Österreich bereits mehr als 2.500 Kilometer genehmigter Mountainbike-Routen, darunter Bikeparks, Trailcenter und Touren durch Waldgebiete. Dennoch werde verstärkt gefordert, weitere Flächen zu öffnen. Das sei aus Sicht des Tierschutzes nicht vertretbar.

Der Tierschutzverein appelliert daher an Sportler, nur offizielle und gekennzeichnete Strecken zu nutzen und Rücksicht auf Ruhezeiten zu nehmen: "Mountainbiker sollten deshalb nur auf ausgewiesenen Strecken fahren und Ruhezeiten beachten, um Tiere und ihre Lebensräume so wenig wie möglich zu stören."

Gesetzliche Regelung schützt Natur

Das Forstgesetz von 1975 regelt in Österreich klar, dass das Befahren von Waldwegen mit Fahrrädern nur auf gekennzeichneten Routen erlaubt ist. Das Verlassen dieser Wege stellt eine Gesetzesübertretung dar. Damit soll die Natur geschützt und ein geregeltes Miteinander gewährleistet werden.

Besondere Sorgen bereitet dem Verein der Trend zur illegalen Streckenanlage. Solche unerlaubten Wege sollten bei den zuständigen Forstschutzorganen oder regionalen Mountainbike-Organisationen gemeldet werden, um Schäden zu begrenzen.

(VOL.AT)

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