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Radikale Narrative erreichen immer mehr Menschen in Österreich

slamistische Einflussnahme in Österreich nimmt massiv zu.
slamistische Einflussnahme in Österreich nimmt massiv zu. ©CANVA (Symbolbild)
Dokumentationsstelle politischer Islam ortet zunehmende Verbreitung extremistischer Inhalte – besonders über digitale Kanäle

Die Verbreitung islamistischer Propaganda in Österreich nimmt laut dem Jahresbericht 2024 der Dokumentationsstelle politischer Islam (DPI) deutlich zu. Der Bericht wurde am Donnerstag präsentiert und analysiert unter anderem religiös-extremistische Narrative, Symbole, Online-Kampagnen und salafistisch geprägte Geschäftsmodelle.

Die geopolitische Lage werde zunehmend von islamistischen Akteuren instrumentalisiert, warnt die DPI. Dies geschehe „unter anderem über Online-Medien, Straßenaktionen, Popkultur, Moscheen oder Bildungseinrichtungen“. Ziel sei es, eine gesellschaftliche Abgrenzung zu fördern und Kritik am politischen Islam mit Vorwürfen der Islamfeindlichkeit zu begegnen.

„Bedenkliche Abwendung“ vom freien Gesellschaftsmodell

Laut DPI ist ein Trend erkennbar, der das Vertrauen in demokratische Institutionen untergrabe. „In Teilen der Gesellschaft sind Tendenzen auszumachen, die in Richtung einer bedenklichen Abwendung vom freien Lebensmodell weisen“, heißt es im Bericht.

Akteure des politischen Islams würden versuchen, den Westen als „Unterdrücker der muslimischen Gemeinschaft“ darzustellen. Das Narrativ der Unterdrückung werde dabei gezielt eingesetzt, um Einfluss auf muslimische Communities in Europa zu nehmen.

Terrorverharmlosung im Netz

„Islamistische Influencer würden geopolitische Entwicklungen wie den Nahost-Konflikt oder die HTS-Übernahme in Syrien nutzen, um religiös-extremistische Narrative u.a. an Jugendliche zu streuen“, heißt es im Bericht weiter. Auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube würden dabei „Texte, Bilder und Videos kursieren, die vor allem der emotionalen Mobilisierung dienen“.

„So wird Terror teils relativiert oder gar glorifiziert, während Kritik an islamistischen Tendenzen mit dem Vorwurf der ‚Islamophobie‘ pauschal zurückgewiesen wird“, erklärt DPI-Direktorin Lisa Fellhofer. „Eine offene Ablehnung des Säkularismus fördert zudem eine Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft und erschüttert das Vertrauen in demokratische Institutionen.“

Die DPI sieht einen wachsenden Trend zu Lifestyle-Angeboten, in denen fundamentalistische Werte verharmlost oder modern verpackt würden.

(VOL.AT)

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