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Tiefenbohrungen für Geothermie-Projekt in Wien-Aspern abgeschlossen

vlnr.: GF Wien Energie Karl Gruber, der stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Roman Fuchs, Stadträtin für Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke, Ulli Sima, und der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung Michael Strebl
vlnr.: GF Wien Energie Karl Gruber, der stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Roman Fuchs, Stadträtin für Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke, Ulli Sima, und der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung Michael Strebl ©APA/GEORG HOCHMUTH
Beim Geothermie-Projekt "deeep" wurde ein weiterer Fortschritt für eine Tiefengeothermie-Anlage erreicht.
Supergrätzl: Bauarbeiten laufen auf Hochtouren
Bohrungen für Geothermie-Projekt ab Winter

Das Gemeinschaftsunternehmen von OMV und Wien Energie hat im Juli die Bohrarbeiten in der Seestadt Aspern abgeschlossen. Nun soll das Wasser aus einer Tiefe von etwa 3.000 Metern gehoben und einer Analyse unterzogen werden. Danach soll mit dem Bau der oberirdischen Anlage begonnen werden, erklärte Roman Fuchs, der stellvertretende Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, am Montag.

Geothermie-Projekt soll ab 2028 20.000 Haushalte in Wien heizen

Für das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, sei Tiefengeothermie eine wichtige Technologie, so Fuchs. Die Tiefengeothermie-Anlage soll ab 2028 rund 20.000 Wiener Haushalte heizen. Um Wärme aus mehreren Tausend Metern Tiefe zu fördern, wird heißes Wasser mit Temperaturen von rund 40 bis mehr als 100 Grad Celsius - ab 100 Grad tritt das Wasser gasförmig auf - über ein Bohrloch nach oben gefördert, wo es dann zum Heizen oder zur Stromerzeugung verwendet wird. Über ein zweites Bohrloch wird das abgekühlte Wasser anschließend wieder in die Tiefe gepumpt.

Wien geeigneter Ort für Geothermie

Laut Wien-Energie-Chef Michael Strebl ist Wien ein gut geeigneter Platz für die Nutzung von Geothermie. Man brauche nicht nur warme Quellen unter der Erde, sondern auch ein gut ausgebautes Fernwärmenetz an der Erdoberfläche. Diese beiden Faktoren seien bei Großstädten nur in München, Paris und Wien gegeben. "Daher ist es wichtig, das zu nutzen", so Strebl. Weiters sei es "einfacher, die Fernwärme zu dekarbonisieren, als es bei anderen Heizungsformen der Fall ist." Man müsse bei den Häusern nichts verändern, sondern lediglich die Quelle an der Fernwärme CO2-frei machen, erklärte Strebl.

Geothermie-Projekt mit Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert

Dass heißes Wasser vorhanden ist, habe man schon länger gewusst, aber es sei zu klären gewesen, ob das Vorkommen groß genug und das Wasser heiß genug ist, sagte die Stadträtin für Stadtentwicklung, Ulrike Sima (SPÖ). Seit 2017 sei man auf der Suche nach passendem Wasser gewesen, "jetzt haben wir Gewissheit, dass wir das so umsetzen können, wie wir es uns vorgestellt haben." Das geplante Investitionsvolumen für die Anlage beläuft sich auf 90 Millionen Euro. Das Projekt wird auch vom Klimaschutzministerium und aus den Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert.

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(APA/Red)

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