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Wohneigentum bleibt schwer leistbar

Wohneigentum bleibt trotz gestiegener Einkommen weiter schwer leistbar.
Wohneigentum bleibt trotz gestiegener Einkommen weiter schwer leistbar. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Trotz höherer Einkommen und gesunkener Immobilienpreise bleibt Wohneigentum in Österreich schwer leistbar. Laut einer Studie der Bank Austria sind die Preise für Eigenheime seit 2022 um 3,5 Prozent gesunken, während die Haushaltseinkommen um 23,5 Prozent gestiegen sind. Dennoch sind die Wohnkosten immer noch etwa 30 Prozent höher als 2008, was auch den Mietmarkt beeinflusst.

"Der Rückgang der Immobilienpreise, hohe Einkommenszuwächse und die Lockerung der Geldpolitik haben den Erwerb von Wohneigentum in Österreich in den vergangenen zweieinhalb Jahren wieder leistbarer gemacht", sagt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. "Im Vergleich zu 2008, dem Beginn des Immobilienbooms, sind die Immobilienpreise jedoch trotzdem deutlich stärker als die Einkommen gestiegen", so Bruckbauer weiter. Der Traum vom Eigenheim bleibe für viele Haushalte hierzulande nur schwer erfüllbar.

Wohneigentum wieder leistbarer

Der Zinsanstieg für Wohnbaufinanzierung und die Einführung strikterer Kreditregeln vor drei Jahren lösten der Analyse zufolge einen "moderaten" Rückgang der Immobilienpreise in Österreich aus. 2025 stabilisierten sich die Preise wieder, so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. "Wohnraum ist zwar wieder leistbarer, aber weiter nur schwer zu leisten", kommt die Studie zum Schluss. Zum Vergleich: Für eine Eigentumswohnung von 100 Quadratmetern musste in der ersten Jahreshälfte 2025 ein Haushalt knapp 12 Jahreseinkommen einsetzen, für ein Haus mit 100 Quadratmetern fast 8 Jahreseinkommen. Im Jahr 2022 waren es 15,5 bzw. 10,5 Jahresgehälter gewesen. Im Jahr 2008 allerdings nur 8,5 bzw. 6 Jahreseinkommen.

Trendwende bei Wohneigentum

Die Korrektur der Immobilienpreise, der starke Anstieg der Einkommen sowie die Lockerung der Geldpolitik führten laut Studie im ersten Halbjahr 2025 zu einer Trendwende. "Das Volumen an Neukreditvergaben, das in der ersten Jahreshälfte 2024 monatlich nur 850 Mio. Euro - rund ein Drittel der ersten Jahreshälfte 2022 betrug - stieg in den ersten sechs Monaten 2025 um 54 Prozent im Jahresvergleich auf 1,3 Mrd. Euro monatlich", erklärt Pudschedl. Mitte 2025 habe das Finanzierungsvolumen 130 Mrd. Euro erreicht, Ende 2022 seien es allerdings noch 135 Mrd. Euro gewesen.

Steigende Immobilienpreise in kommenden Jahren

Die hohe Nachfrage nach Mietobjekten aufgrund der nach wie vor hohen Immobilienpreise treibt der Analyse zufolge die Mieten "weiter überdurchschnittlich stark" an. "In Kombination mit der automatischen Indexierung von Mieten löste dies einen Anstieg der Mieten in Österreich seit 2022 um 17 Prozent aus. Damit liegt dieser über der allgemeinen Inflation", kommentiert Pudschedl. Er prognostiziert eine "anhaltend höhere Dynamik der Renditen in der Vermietung" in den kommenden Jahren. Auch sei mit wieder steigenden Immobilienpreisen hierzulande zu rechnen - "voraussichtlich stärker bei gebrauchten Immobilien als im Neubau". Allerdings, so der Ökonom, dürfte die Preissteigerung "moderat etwa auf Niveau der allgemeinen Inflation ausfallen".

(APA/Red)

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