WIFO sieht weiter angespannte Lage im heimischen Einzelhandel

"Vor diesem Hintergrund wird die reale Wertschöpfung im Handel im Jahr 2025 voraussichtlich um 0,2 Prozent zurückgehen - erst 2026 ist wieder mit einer höheren Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte auf breiterer Basis zu rechnen", so WIFO-Ökonom und Co-Autor des vorliegenden Konjunkturreports Einzelhandel, Jürgen Bierbaumer.
Kräftiges Umsatzplus im heimischen Einzelhandel im Juni
Das kräftige reale Umsatzplus im heurigen Juni von 3,6 Prozent im Einzelhandel (ohne Kfz) stimmte - nach einem Anstieg von nur 0,7 Prozent im Mai - kurzfristig positiv. Insgesamt bleibe die Konsumdynamik aber schwach. Daher werde weiterhin nur mit "einem leichten preisbereinigten Wachstum" gerechnet. "Immerhin hat sich die Stimmung der heimischen Konsument:innen in den letzten Monaten schrittweise verbessert", betonte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Freitag in einer Aussendung. Der Handelsverband beklagt aber nach wie vor bestehende "strukturelle Herausforderungen" wie steigende Energie- und Personalkosten bis hin zu hohen Rohstoffpreisen auf den Weltmärkten.
Weiter hohe Inflation in Österreich
Die steigende Inflation bereitet Sorgen. Mit 3,7 Prozent war die Teuerung im Juli fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Euroraum-Länder (2 Prozent). "Damit setzt sich der höhere Preisauftrieb in Österreich im internationalen Vergleich fort", hielt Bierbaumer fest. Den stärksten Einfluss auf die Teuerung habe die Ausgabengruppe Wohnen, Wasser und Energie gehabt. Das Wirtschaftswachstum bleibe schwach - im zweiten Quartal 2025 sei die gesamtwirtschaftliche Leistung gegenüber dem ersten Quartal 2025 um nur 0,1 Prozent gestiegen.
Anstieg der Insolvenzen im heimischen Einzelhandel
Auch die Zahl der Insolvenzen im Handel sei im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent auf 185 rapide nach oben gegangen. Parallel dazu ist die Beschäftigung im Einzelhandel rückläufig. Im Juli waren den Angaben zufolge 333.000 Menschen in der Branche tätig - ein Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Parallel dazu gebe es aktuell etwa 11.000 unbesetzte Stellen, davon 9.000 in Vollzeit.
(APA/Red)
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