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Globaler Betrug: WhatsApp löscht 6,8 Millionen Konten

©APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
Weltweit sperrt WhatsApp über 6 Millionen Konten – betroffen sind Nutzer, die in eine perfide Betrugsmasche mit Fake-Jobs und Zwangsarbeit geraten sind. Welche Warnsignale jetzt jeder kennen sollte.

Der Messenger-Dienst WhatsApp hat laut Mutterkonzern Meta weltweit 6,8 Millionen Nutzerkonten gesperrt. Hintergrund ist eine internationale Betrugswelle, bei der Kriminelle über gefälschte Jobangebote Menschen in Schneeballsysteme locken. Die Maßnahme ist Teil eines groß angelegten Sicherheitsprogramms von Meta gegen organisierte Online-Kriminalität.

Fake-Jobs als Einfallstor

Die Betrugsmasche beginnt laut Meta mit harmlos wirkenden SMS-Nachrichten, die angeblich lukrative Jobs versprechen. Nach dem Erstkontakt verlagert sich die Kommunikation oft auf WhatsApp – und endet nicht selten mit Zahlungsaufforderungen über Drittplattformen.

Besonders brisant ist ein Fall aus Kambodscha: Dort sollen Tätergruppen hunderte Menschen zur digitalen Zwangsarbeit gezwungen haben. Opfer wurden dazu gebracht, Fake-Likes zu verkaufen oder weitere Personen in das System zu locken.

Neue Schutzfunktionen

Meta kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur AP an, künftig verstärkt auf proaktive Erkennungssysteme zu setzen. Zudem führt WhatsApp neue Schutzfunktionen ein:

  • Gruppenschutz: Nutzer erhalten künftig eine Benachrichtigung, wenn sie von Unbekannten zu einer Gruppe hinzugefügt werden.
  • Warnhinweise in Chats: Bei verdächtigen Nachrichten erscheint ein Hinweisfenster.
  • Früherkennung: Verdächtige Konten sollen automatisch erkannt und deaktiviert werden – bevor sie aktiv werden.

Weitere Gründe für eine Sperre

Nicht nur Betrug kann zu einer Sperrung führen. WhatsApp nennt auf seiner Website weitere Gründe:

  1. Inaktive Konten: Wer WhatsApp länger als 120 Tage nicht nutzt, riskiert eine automatische Löschung.
  2. Nutzung inoffizieller Apps: Programme wie „GBWhatsApp“ oder „WhatsApp Plus“ verstoßen gegen die Richtlinien.
  3. Spam oder Massenversand: Wer in kurzer Zeit sehr viele Nachrichten verschickt oder mehrfach gemeldet wird, kann automatisiert gesperrt werden.

(VOL.AT)

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