Tiroler Familie nach Erdbeben in Japan von Strand evakuiert

Johannes Schwamberger aus Tirol, der mit seiner Frau und den Kindern seit vier Tagen dort Urlaub macht, erhielt auf seinem Mobiltelefon eine Tsunamiwarnung. 20 Minuten danach wurde der Strand geräumt, berichtete er in einem Telefongespräch mit der APA.
Tiroler Familie erhielt nach Erdbeben Warnungen über Handy und Lautsprecher
Es wäre der "erste sonnige Tag" gewesen, sagte Schwamberger, deshalb habe sich die Familie für einen Tag am Strand entschlossen. Gerade als sie ankamen, bekam der 50-Jährige eine Warnung über sein Handy. Zwar war die Nachricht auf Japanisch, jedoch schnell mittels Übersetzungshilfe entschlüsselt. In der Region werde vor einem Tsunami gewarnt, sie sollen sich in höheren Lagen in Sicherheit begeben, hieß es dort.
Die Einheimischen am Strand blieben noch recht entspannt, sagte Schwamberger. Regelrecht die Flucht angetreten hatte dort kaum jemand. "Am Anfang macht man sich schon Sorgen, aber man bekommt schnell das Gefühl, dass das hier sehr professionell gehandelt wird", sagte der Tiroler. Erst vor vier Tagen gab es eine Taifunwarnung auf der Insel, da wurde ähnlich kompetent agiert. Die Einheimischen berichteten, dass die Warnung auf dem Handy die erste Stufe sei. Erst wenn über Lautsprecher, die dort überall montiert sind, Durchsagen gemacht werden, wird es ernst.
Das war dann 20 Minuten später der Fall. Durchsagen auf Japanisch, Englisch und wegen der vielen Touristen aus China auch auf Chinesisch hallten über den Strand. Zeitgleich gingen auch die dortigen Mitarbeiter durch und baten die Gäste zusammenzupacken. Wenig später folgte die Evakuierung durch die Polizei, der Strand wurde geschlossen, berichtete Schwamberger.
Insel in Japan mit Tiroler Familie blieb nach Erdbeben verschont
Die österreichische Familie ging ins Hotel, das sich sechs bis sieben Meter über dem Meeresspiegel befindet. "Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, immer extrem gut und genau informiert zu sein", sagte der Tiroler. Man laufe gar nicht Gefahr, etwas zu übersehen. Im Hotel beobachtete die Familie die Lage. Die Insel blieb schlussendlich verschont. Und wie haben die Kinder auf das Naturereignis reagiert? "Die waren enttäuscht, dass sie keinen Tsunami gesehen haben", sagte der Österreicher lachend. Aber man dürfe die Stärke der Natur nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Das (die Einheimischen, Anm.) sind gebrannte Kinder hier, die haben das sehr ernst genommen", sagte Schwamberger.
(APA/Red)
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