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ORF in der Kritik: 28 Stunden Wiederholungen trotz 700 Millionen Euro Gebühren

Neuer Wirbel um ORF: Archivprogramm sorgt für Empörung
Neuer Wirbel um ORF: Archivprogramm sorgt für Empörung ©APA/AFP
Analyse zeigt: Öffentlicher Rundfunk sendet an einem Tag fast 60 Prozent Archivmaterial – Kritik am Programmauftrag wird lauter.

Trotz jährlicher Einnahmen von rund 710 Millionen Euro an GIS-Gebühren sowie zusätzlichen staatlichen Zuschüssen steht der ORF erneut wegen seines Programms in der Kritik. Wie das Nachrichtenportal exxpress.at berichtet, sendeten ORF 1 und ORF 2 am Mittwoch, dem 23. Juli 2025, zusammen rund 28 Stunden an Wiederholungen und Archivmaterial – das entspricht knapp 60 Prozent der gesamten Tageszeit von 6 Uhr früh bis 6 Uhr am Folgetag.

Kritik an veraltetem Programm und "Trash-TV"

Auf ORF 2 dominierten laut Bericht Wiederholungen von Sendungen wie "Kochroulette", "Erlebnis Österreich", "Universum" sowie Serien und Filmen, die größtenteils zwischen 2007 und 2013 produziert wurden. Auch eine ältere Ausgabe der "Barbara-Karlich-Show" wurde ausgestrahlt.

Im Hauptabend lief eine "ORF-Premiere" des TV-Films Dr. Nice – Alte Wunden aus dem Jahr 2023 – nur um wenige Stunden später in der Nacht erneut gesendet zu werden.

ORF 1 zeigte ebenfalls nahezu ausschließlich Wiederholungen, darunter alte Folgen von "Soko Kitzbühel" (2012) und "Soko Donau". Laut exxpress erinnere das Tagesprogramm insgesamt eher an "Trash-TV" als an das, was man von einem öffentlich-rechtlichen Sender mit hohem Budget erwarten würde.

Politische Kritik an Programmleistung

In der Vergangenheit hatten bereits mehrere Politikerinnen und Politiker – etwa Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger – öffentlich den ORF kritisiert, sowohl für mangelnde Programminnovation als auch für intransparente Vorgänge im Umgang mit kritischen Stimmen.

Die nun bekannt gewordene Analyse wirft erneut Fragen nach der Angemessenheit des ORF-Beitrags, der Programmqualität und dem Umgang mit öffentlichen Geldern auf.

(VOL.AT)

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