Air-India-Absturz: Cockpit-Dialog bringt schockierende Details ans Licht

Nach dem tragischen Absturz eines Air-India-Dreamliners am 12. Juni nahe der indischen Stadt Ahmedabad mit 260 Todesopfern lenken neue Erkenntnisse den Verdacht auf den verantwortlichen Flugkapitän. Ein Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf Ermittlerkreise deutet darauf hin, dass der Kapitän möglicherweise gezielt die Treibstoffzufuhr unterbrach.
Aufzeichnung des Cockpit-Dialogs veröffentlicht
Laut dem WSJ zeigt ein vom Flugschreiber aufgezeichneter Dialog im Cockpit, dass der Kapitän der Maschine zwei Schalter deaktivierte, welche die Zufuhr von Treibstoff zu den Triebwerken regeln. Die Boeing 787-8 verlor daraufhin an Schubkraft und stürzte wenig später ab. Nur ein Passagier überlebte das Unglück.
Co-Pilot soll panisch reagiert haben
Zur Zeit des Zwischenfalls saß laut Bericht der 32-jährige Erste Offizier Clive Kunder am Steuer. Als die Treibstoffschalter plötzlich auf "Cutoff" gestellt wurden, soll Kunder schockiert reagiert und den Kapitän konfrontiert haben. Dieser hingegen blieb ruhig und bestritt jede Verantwortung für die Schalterbewegung.
Ablauf deutet auf bewusste Handlung hin
Die beiden Schalter seien mit rund einer Sekunde Abstand deaktiviert und etwa zehn Sekunden später wieder aktiviert worden – zu spät, um den Absturz zu verhindern. Der frühere Ermittler der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB), Ben Berman, sieht in diesem Vorgehen einen möglichen Hinweis auf Vorsatz: "Das aufeinanderfolgende Abschalten im Abstand von einer Sekunde spricht für eine bewusste Entscheidung."
Behörden warnen vor voreiligen Schlüssen
Während US-Behörden eine juristische Aufarbeitung fordern, warnt Air India vor Spekulationen. Unternehmenschef Campbell Wilson betonte, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Auch das indische Luftfahrtministerium kritisierte den Bericht des WSJ als "einseitig", ohne sich zu den konkreten Vorwürfen zu äußern.
Unterschiedliche Persönlichkeiten im Cockpit
Die beiden Männer im Cockpit galten als erfahrene Piloten mit gegensätzlichen Persönlichkeiten. Kapitän Sumeet Sabharwal, 56 Jahre alt, war ein ruhiger, disziplinierter Veteran mit mehr als 30 Jahren Erfahrung. Clive Kunder hingegen, ein Technikfan und E-Sport-Enthusiast, galt als aufstrebender Jungpilot mit Ausbildung in den USA.
Hintergrund der Ermittlungen bleibt offen
Ob es sich bei dem Vorfall um einen technischen Defekt, einen Pilotenfehler oder eine vorsätzliche Tat handelt, ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf wenige Minuten der Cockpit-Aufzeichnung – sie könnten entscheidend für die endgültige Klärung der Ursachen sein.
(VOL.AT)
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