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Air-India-Absturz: Ermittler prüfen möglichen Suizid des Piloten

©APA/AFP
Nach dem Absturz eines Air-India-Flugs mit 260 Todesopfern geraten nun mögliche persönliche Motive eines der Piloten in den Fokus. Laut ersten Auswertungen wurde die Treibstoffzufuhr zur Boeing 787 unmittelbar nach dem Start manuell unterbrochen.

Am 12. Juni 2025 stürzte Flug AI171 von Air India kurz nach dem Abheben in Ahmedabad in ein Wohngebiet. 241 Menschen an Bord und 19 am Boden starben. Ermittler stellten fest, dass beide Treibwerksschalter kurz nach dem Start bewusst deaktiviert wurden. Fachleute schließen ein unbeabsichtigtes Betätigen aus, da die Schalter mechanisch gesichert sind.

Im Cockpitmitschnitt ist ein kurzer Dialog der Piloten zu hören. Einer fragt: "Warum hast du abgeschaltet?" Der andere entgegnet: "Ich war es nicht." Kurz darauf wurde zwar ein Triebwerk wieder gestartet und ein Notruf abgesetzt, doch die Maschine verlor weiter an Höhe und stürzte ab.

Pilot möglicherweise psychisch belastet

Im Zentrum der Untersuchung steht nun Kapitän Sumeet Sabharwal, 56 Jahre alt, mit über 15.000 Flugstunden. Medienberichten zufolge soll er in den Jahren vor dem Absturz mehrfach medizinische Auszeiten genommen haben. Zuletzt hatte er Urlaub nach dem Tod seiner Mutter genommen und war nach Mumbai gezogen, um seinen Vater zu betreuen.

Laut Aussagen von Kollegen habe er an psychischer Erschöpfung gelitten. Ein psychologischer Eignungstest war dennoch – ebenso wie beim 28-jährigen Copiloten – kurz vor dem Unfall bestanden worden. Hinweise auf technische Defekte gibt es derzeit nicht.

Suizidabsicht nicht ausgeschlossen

Die Ermittlungen prüfen nun, ob es sich um einen gezielten Akt gehandelt haben könnte. Die Sicherheitsvorkehrungen im Cockpit und die technische Verriegelung der Schalter sprechen für eine bewusste Handlung. Ein abschließender Untersuchungsbericht liegt noch nicht vor.

(VOL.AT)

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