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Stillen in der Öffentlichkeit: Das sagen die Österreicher

Ein Fünftel der Österreicher findet öffentliches Stillen unhygienisch.
Ein Fünftel der Österreicher findet öffentliches Stillen unhygienisch. ©Pixabay (Sujet)
Eine Umfrage unter 1.000 Menschen in Österreich von TQS-Research & Consulting im Auftrag des Babyartikel-Herstellers MAM ergab, dass 19 Prozent der Österreicher das Stillen in der Öffentlichkeit als unangemessen oder unhygienisch empfinden.
Stillen in der Öffentlichkeit noch immer ein Tabu
Eine von zehn Müttern stillt nicht öffentlich

Eine Umfrage ergab, dass 57 Prozent der Befragten das Stillen in der Öffentlichkeit unterstützen, bei kinderlosen Personen sind es 53 Prozent. Keine der befragten Mütter empfindet es als unangemessen, außerhalb des Hauses zu stillen. Etwa 29 Prozent der Befragten akzeptieren das Stillen an öffentlichen Orten, wenn die Mutter dabei bedeckt ist. Elf Prozent meinen, Mütter sollten an einen abgeschiedenen Ort wie eine Toilette gehen. Fünf Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen sind der Ansicht, dass Stillen nur zuhause stattfinden sollte.

Zwei von drei Müttern erlebten schon negative Reaktionen auf Stillen in der Öffentlichkeit

Laut Umfragen, die in den Jahren 2022 und 2023 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurden, haben zwei von drei Müttern bereits negative Reaktionen erlebt, wenn sie ihr Baby außerhalb der eigenen vier Wände die Brust gegeben haben. Auszüge aus über 1.000 Berichten von betroffenen Frauen zeigen, dass öffentliches Stillen mitunter negative Kommentare oder Beschwerden nach sich zieht: "Ich wurde als Milchkuh bezeichnet", wurde eine Frau in der Aussendung zitiert, eine weitere berichtete: "Eine andere Mutter im Restaurant beschwerte sich beim Kellner über mich, weil ihre Teenager-Söhne beim Stillen 'nicht weggucken konnten'."

Drei Viertel der Teilnehmer der aktuellen Umfrage befürworten einen gesetzlichen Schutz für stillende Mütter im öffentlichen Raum. Unter jungen Menschen unter 30 sind es sogar 85 Prozent, hieß es in der Aussendung. Anlässlich der Weltstillwoche von 1. bis 7. August 2025 fordern MAM und das Hebammenzentrum Wien gesetzlichen Schutz für stillende Mütter. Geplant ist dafür auch eine Aktion am Wiener Heldenplatz am 7. August um 15.00 Uhr. Dabei demonstrieren Eltern und Unterstützer für die Rechte von Babys sowie für einen Diskriminierungsschutz stillender Mütter, hieß es.

(APA/Red)

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