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Österreichisches Hochdeutsch wird zum Forschungsobjekt: Fragebogen zum Mitmachen

Eine Untersuchung soll Licht in die Einstellung zum Hochdeutsch in Österreich bringen.
Eine Untersuchung soll Licht in die Einstellung zum Hochdeutsch in Österreich bringen. ©Canva
Ein internationales Forschungsprojekt will Einstellungen zum österreichischen Hochdeutsch erheben – und sucht noch bis Herbst Teilnehmer aus allen Regionen des Landes.

Wie wird das österreichische Hochdeutsch wahrgenommen? Dieser Frage widmet sich derzeit eine groß angelegte Onlineumfrage unter der Leitung des in Kanada tätigen Sprachwissenschafters Stefan Dollinger. Ziel ist es, ein differenziertes Bild davon zu zeichnen, wie Menschen in Österreich ihre Standardvarietät des Deutschen bewerten.

Teilnahme an Studie ab zwölf Jahren möglich

Zur Teilnahme eingeladen sind Personen ab zwölf Jahren, die aktuell in Österreich leben oder früher längere Zeit hier gewohnt haben. Die Umfrage ist bis Ende September geöffnet und dauert laut Studienleitung rund acht bis neun Minuten. Hier geht's zum Fragebogen.

"Unser Ziel sind 10.000 und mehr", erklärte Dollinger, Anglist und Germanist an der University of British Columbia, gegenüber der APA. Aktuell haben bereits rund 3.500 Personen den Fragebogen ausgefüllt. Die Ergebnisse sollen Einblicke in den gesellschaftlichen Umgang mit Sprachvarietäten in Österreich geben.

Breites Meinungsbild gewünscht

Besonders wichtig sei eine möglichst breite gesellschaftliche Beteiligung, betonte der Forscher. Bisher seien etwa Menschen mit Migrationshintergrund, Angehörige autochthoner Minderheiten wie Kärntner Slowenen oder Burgenlandkroaten, ebenso wie Personen über 80 Jahre oder mit nicht-akademischem Bildungsweg unterrepräsentiert.

Ziel sei, herauszufinden, "was die Sprecherinnen und Sprecher in Österreich vom österreichischen Hochdeutsch (österreichischer Standard) halten", so Dollinger. Denn der Begriff sei durchaus umstritten – auch innerhalb der Sprachwissenschaft.

Mehr Ambivalenz als im englischen Sprachraum

Während etwa im anglophonen Raum die sprachliche Eigenständigkeit von Varianten wie dem kanadischen Englisch weithin anerkannt werde, sei der Zugang zum österreichischen Deutsch mitunter "ambivalent", erklärte der Forscher. Die Diskussion über den Status und die Eigenständigkeit des österreichischen Standards werde teils kontrovers geführt.

(APA/Red)

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