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Empörung über islamisches Dating-Portal mit Polygamie-Angebot

Muslimisches Dating-Portal wirbt mit Zweitfrauen – Empörung in Europa
Muslimisches Dating-Portal wirbt mit Zweitfrauen – Empörung in Europa ©CANVA/Screenshot Instagram
Plattform "NikkahGram" bewirbt Zweit-, Dritt- und Viertfrauen – Kritik von Frauenrechtsorganisationen wächst.

Ein muslimisches Dating-Portal mit Sitz in London sorgt derzeit europaweit für Entsetzen: Die Plattform "NikkahGram" wirbt offen damit, muslimische Männer mit jungfräulichen Frauen zu verheiraten – nicht nur als Ehefrauen, sondern auch gezielt als Zweit-, Dritt- oder Viertfrauen. In einem Video auf dem offiziellen Instagram-Kanal ruft die Seite dazu auf, Frauen im Ausland zu suchen, "die weniger feministisch und traditioneller" seien.

Frauenverachtung hinter "Familienwerten"?

In der Selbstbeschreibung verspricht das Portal männlichen Nutzern "schüchterne, unberührte Ehepartnerinnen". Frauen unter 35, die den Anforderungen entsprechen, dürfen das Angebot kostenlos nutzen. Männer hingegen zahlen rund 29 Euro monatlich oder knapp 585 Euro für einen VIP-Zugang.

Baroness Shaista Gohir vom "Muslim Women’s Network" kritisiert das Portal scharf: "Was sie als Familienwerte bezeichnen, ist in Wahrheit kaum verhüllter Frauenhass", sagte sie gegenüber dem britischen "Telegraph". Die Seite richte sich gezielt an besonders schutzbedürftige Frauen.

Polygamie in Österreich strafbar

In mehreren EU-Ländern, darunter auch Großbritannien und Österreich, ist Polygamie gesetzlich verboten. In Österreich drohen dafür bis zu drei Jahre Haft. Wer hinter dem Portal steht, ist laut Medienberichten unklar – auf der Website fehlt ein Impressum, lediglich vage Hinweise auf "Hunderte Profile weltweit" finden sich.

Kritik an gezielter Ansprache von Jungfrauen

Besonders problematisch: In einem Werbeclip fordert die Plattform muslimische Männer dazu auf, im Ausland Zweitfrauen zu heiraten. Es sei leichter, dort Frauen zu finden, die sich in traditioneller Rolle als Hausfrau sähen und den Mann als "Ernährer" respektierten. Solche Aussagen stoßen nicht nur auf Kritik von Frauenrechtsorganisationen, sondern auch von Rechtsexpert:innen, die auf mögliche Verstöße gegen geltendes Eherecht hinweisen.

(VOL.AT)

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