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Netanyahu nominiert Trump für Friedensnobelpreis

Israels Premier Netanyahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor – Gespräch über Gaza-Umsiedlung und Waffenruhe mit der Hamas.
Israels Premier Netanyahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor – Gespräch über Gaza-Umsiedlung und Waffenruhe mit der Hamas. ©APA/AFP
Israels Premier überreicht Trump Empfehlungsschreiben – Friedensvision und umstrittener Umsiedlungsplan im Fokus

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis nominiert. Wie Netanyahu gegenüber Journalist:innen erklärte, überreichte er Trump am Montag bei einem Treffen im Weißen Haus persönlich ein entsprechendes Schreiben. Er lobte Trumps Einsatz für "Frieden und Sicherheit" in mehreren Regionen. "Wow", antwortete Trump, "gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll."

Gespräche über Waffenruhe und Palästinenserumsiedlung

Neben der Nominierung stand auch eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Zukunft der palästinensischen Bevölkerung im Zentrum der Gespräche. Netanyahu kündigte an, mehrere Länder seien bereit, Palästinenser aufzunehmen, die den Gazastreifen verlassen wollten. Trump sprach von einer "brillanten Vision" und betonte, es gehe um "freie Wahl": Wer bleiben wolle, könne bleiben – wer gehen wolle, solle gehen können.

Trump hatte bereits im Februar erklärt, die USA könnten den Gazastreifen neu aufbauen und ihn in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln – verbunden mit einer Umsiedlung von Millionen Palästinensern.

USA vermitteln weiter – Hoffnung auf Waffenruhe

Trump äußerte sich zuversichtlich über eine baldige Einigung zwischen Israel und der Hamas. Sein Nahost-Beauftragter Steve Witkoff wird diese Woche nach Doha reisen, um die indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln weiterzuführen. Die "Times of Israel" berichtet, Trump strebe noch diese Woche ein Abkommen an.

Israel plant Auffanglager für Vertriebene aus Gaza

Unterdessen berichteten israelische Medien, Verteidigungsminister Israel Katz plane ein Auffanglager für bis zu 600.000 vertriebene Palästinenser im Süden Gazas. Das Lager solle in einer 60-tägigen Feuerpause entstehen und von internationalen Partnern verwaltet werden. Laut Katz soll es auch als Teil eines langfristigen Emigrationsplans dienen.

Kritik kommt von Menschenrechtsexperten: Eine Zwangsumsiedlung widerspreche dem Völkerrecht. Innerhalb der rechtsreligiösen Regierung Netanyahus fordern einzelne Minister offen die dauerhafte Umsiedlung der Gaza-Bevölkerung und die Errichtung jüdischer Siedlungen.

Gespräche mit dem Iran angekündigt

Zusätzlich kündigte Trump an, seine Regierung werde bald Gespräche mit dem Iran aufnehmen. Konkrete Details nannte er nicht, stellte jedoch eine mögliche Lockerung der Sanktionen in Aussicht.

(VOL.AT)

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