Worauf man bei der Besichtigung einer Immobilie in Wien achten sollte
Gerade in einer Stadt wie Wien, wo die Nachfrage nach Wohnraum konstant hoch bleibt und die Mietpreise in vielen Bezirken deutlich angezogen haben, sollte die Entscheidung für eine Immobilie nicht unüberlegt oder überstürzt getroffen werden. Bei der Besichtigung lohnt sich ein geschulter Blick auf Details.
Vorbereitung entscheidet über den Erfolg der Besichtigung
Schon die Vorbereitung entscheidet über den Erfolg einer Besichtigung. Idealerweise sollte der Termin bei Tageslicht stattfinden, damit man die Lichtverhältnisse, etwaige Feuchtigkeitsspuren und eventuelle Schäden an Boden oder Wänden klar erkennen kann, so die Mietervereinigung Österreich. Auch die Geräuschkulisse im Umfeld lässt sich zu dieser Zeit besser einschätzen – insbesondere wenn die Wohnung an eine befahrene Straße, Bahnlinie oder in die Nähe einer Baustelle grenzt.
Vor Ort beginnt der Rundgang oft mit einem ersten Eindruck, der jedoch nicht täuschen darf. Besonders wichtig ist es, sich nicht von frischer Wandfarbe oder geschmackvoller Einrichtung blenden zu lassen. Stattdessen sollte man sich auf technische Details konzentrieren. Funktionieren die Lichtschalter und Steckdosen? Gibt es Anzeichen für Schimmel – etwa Verfärbungen an den Wänden, muffiger Geruch oder abgeplatzter Putz? Laut Arbeiterkammer Wien sollten sich Fenster und Türen ohne Widerstand öffnen und schließen lassen und möglichst dicht sein, um sowohl Wärmeverlust als auch Lärm von außen zu vermeiden.
Küche und Bad bei der Besichtigung überprüfen
Ein prüfender Blick gehört auch in Küche und Bad. Beide Räume sind kostenintensiv in der Instandhaltung – und vor allem bei Altbauten häufige Schwachstellen. Ob die Anschlüsse in Ordnung sind, die Armaturen tropfen oder das Warmwasser funktioniert, sollte unbedingt getestet werden. Auch der Wasserdruck bei Dusche und Waschbecken gibt Auskunft über die Installationsqualität.
Wichtig ist auch, die Ausstattung und Raumaufteilung im Verhältnis zum Mietpreis zu bewerten. Hat die Wohnung ausreichend Stauraum – etwa einen Keller oder ein Dachbodenabteil? Gibt es einen funktionierenden Waschmaschinenanschluss in der Wohnung oder muss auf eine Waschküche im Keller ausgewichen werden? Diese Details wirken laut Umzugcheckliste.org im Alltag oft entscheidender als ein schöner Ausblick oder moderne Fliesen im Bad.
Doch nicht nur die Wohnung selbst zählt – auch ihr Umfeld ist von großer Bedeutung. Eine gute Anbindung an die Öffis, Nahversorger wie Supermärkte oder Apotheken sowie Erholungsräume wie Parks erhöhen die Lebensqualität erheblich. Es kann laut "Kurier" sinnvoll sein, schon vor der Besichtigung einmal zu verschiedenen Tageszeiten durch die Nachbarschaft zu gehen, um ein Gefühl für das Leben vor Ort zu entwickeln. Wer die Möglichkeit hat, mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen, erfährt oft mehr als aus jeder Broschüre.
Rechtliche und finanzielle Aspekte nicht vergessen
Nicht zu vergessen sind laut "Der Standard" auch rechtliche und finanzielle Aspekte. Der Energieausweis etwa ist in Österreich Pflicht und gibt Auskunft über die Energieeffizienz der Wohnung. Eine hohe Kennzahl kann auf hohe Heizkosten hindeuten – insbesondere bei älteren Gebäuden. Außerdem sollte man sich frühzeitig nach den monatlichen Betriebskosten erkundigen, denn diese können den anfänglich günstig erscheinenden Mietpreis rasch in die Höhe treiben.
Vor dem Abschluss des Mietvertrags ist es ratsam, sich eine Kopie mit nach Hause zu nehmen, in Ruhe durchzulesen und Unklarheiten zu klären. Mündliche Zusagen – etwa zur Renovierung oder zum Einbau neuer Geräte – sollten schriftlich festgehalten werden.
Insgesamt gilt: Eine gute Vorbereitung, ein kritischer Blick und der Mut, auch unangenehme Fragen zu stellen, sind der beste Schutz vor späterem Ärger. Wer strukturiert und aufmerksam an die Besichtigung herangeht, erhöht seine Chancen auf ein langfristig zufriedenstellendes Zuhause in Wien erheblich.
Verwendete Quellen
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(Red)
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