Nach dem U-Bahn-Chaos: Wie sicher sind die Wiener Linien?

Am Dienstagabend kam es auf der U1 zu einem massiven Zwischenfall: Ein Rettungseinsatz im Bereich Stephansplatz führte dazu, dass die Linie zwischen Taubstummengasse und Nestroyplatz komplett unterbrochen werden musste. Die Wiener Linien richteten einen Pendelbetrieb ein, dennoch kam es auf der gesamten Strecke zu erheblichen Verzögerungen und langen Wartezeiten. Erst am Abend konnte die Störung weitgehend behoben werden, der Betrieb lief aber noch mit unregelmäßigen Intervallen.
Videoüberwachung
Rund 14.000 Kameras sind in den Stationen und Fahrzeugen der Wiener Linien installiert. Alle U-Bahn-Stationen verfügen über permanente Videoüberwachung. Die Aufnahmen werden 48 Stunden gespeichert und können im Ernstfall von der Polizei zur Aufklärung angefordert werden.
Notrufsysteme
An allen U-Bahnsteigen und in den Zügen gibt es Notrufanlagen, die eine direkte Sprechverbindung mit der Leitstelle ermöglichen. Im Notfall kann so rasch Hilfe organisiert werden. Die Nutzung der Notrufeinrichtungen wird regelmäßig in Schulungen und Präventionskampagnen erklärt – niemand muss Angst haben, im Zweifel einen Fehlalarm auszulösen.
Sicherheitsteams
Eigene Sicherheitsteams sind in U-Bahn-Stationen, Zügen und Nachtbussen unterwegs. Sie erhöhen das subjektive Sicherheitsgefühl und greifen bei Vorfällen direkt ein.
Leit- und Sicherheitszentrale
Die Wiener Linien betreiben eine der modernsten Leit- und Sicherheitszentralen Europas. Bis zu 50 Mitarbeiter überwachen den Betrieb, steuern Energieversorgung, Fahrbetrieb und überwachen alle Stationen. Im Notfall werden sofort Maßnahmen eingeleitet und die Fahrgäste informiert.
Technische Innovationen
Alle Züge verfügen über eine Notbrems-Überbrückung: Wird im Tunnel die Notbremse gezogen, hält der Zug nicht sofort an, sondern fährt bis zur nächsten Station weiter. So können Rettungskräfte schneller und sicherer helfen.
Prävention und Aufklärung
- Schulungen für Mitarbeiter und Fahrgäste: Regelmäßige Trainings und Präventionsbusse sorgen dafür, dass alle wissen, wie sie sich im Notfall verhalten sollen.
- Kampagnen für Zivilcourage: Besonders das Thema Sicherheit für Frauen wird durch Kooperationen und Aufklärungskampagnen gestärkt.
Störungen und Statistik
Trotz moderner Technik und hoher Sicherheitsstandards kommt es immer wieder zu Störungen – oft durch Rettungseinsätze, technische Defekte oder Falschparker. Die Zahl der Störungen mit mehr als fünf Minuten Verzögerung liegt seit Jahren relativ konstant bei etwa 13.000 pro Jahr, obwohl das Netz stetig wächst. Die Fahrzeugtechnik wurde laufend verbessert, wodurch die Zahl technischer Störungen deutlich gesunken ist.
Investitionen in die Zukunft
Ab 2025 investieren die Wiener Linien weiter in die Sicherheit, etwa durch zusätzliche Kameras und barrierefreie Notrufsäulen an unterirdischen Straßenbahn-Haltestellen. Bis 2029 werden diese Maßnahmen ausgebaut und modernisiert.
Die Wiener Linien zählen zu den sichersten Verkehrsbetrieben Europas. Modernste Technik, geschultes Personal und ein umfassendes Sicherheitskonzept sorgen dafür, dass Fahrgäste auch nach Zwischenfällen wie dem jüngsten U-Bahn-Chaos auf ein hohes Maß an Sicherheit vertrauen können.
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