"Welche Familie kommt auf 9.000 €?" – FPÖ attackiert SPÖ-Ministerin Schumann

Die Diskussion um hohe Sozialhilfe-Zahlungen nimmt weiter Fahrt auf. Auslöser ist eine Aussage von Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ), wonach Haushalte mit geringem Einkommen „aufstocken“ könnten, wenn ihre Einkünfte unter dem Sozialhilfeniveau liegen.
Diese Aussage bezog sich auf den viel diskutierten Fall einer syrischen Familie mit elf Kindern, die laut Medienberichten rund 9.000 Euro pro Monat an Sozialleistungen erhält.
FPÖ: „Verhöhnung der arbeitenden Österreicher“
Für FPÖ-Wien-Klubchef Maximilian Krauss ist diese Argumentation nicht nachvollziehbar. Er kritisierte am Freitag: "Welche normale arbeitende österreichische Familie kommt bitte auf 9.000 Euro netto?"
Krauss sprach von „völliger Abgehobenheit in Rot“ und warf der SPÖ vor, ein „Sozialschlaraffenland für arbeitsfreie Asylanten“ auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung zu finanzieren.
SPÖ verteidigt Aufstockungssystem
Schumann betonte im APA-Interview, dass Aufstockung ein etablierter Teil des österreichischen Sozialsystems sei – vor allem für Haushalte, deren Erwerbseinkommen nicht zum Leben reicht. Sie betonte: „Wenn ein Haushalt mit Einkünften nicht auf die Höhe der errechneten Sozialhilfe kommt, kann der Haushalt eben aufstocken.“
Mehr Sachleistungen geplant – aber noch unklar
Als Antwort auf die Debatte kündigte Schumann an, künftig verstärkt auf Sachleistungen zu setzen, um das System gerechter zu gestalten.
Welche konkreten Maßnahmen das betreffen soll, ließ das Büro der Ministerin gegenüber „Heute“ offen. Die Ausarbeitung laufe derzeit.
Hintergrund: Mehrere Fälle bekannt
Bereits im Sommer 2024 hatte eine österreichische Tageszeitung über eine Großfamilie berichtet, die 4.600 Euro an Mindestsicherung erhielt – es handelt sich also nicht um einen Einzelfall. Die FPÖ sieht darin ein systemisches Problem, die SPÖ hingegen eine Frage sozialer Gerechtigkeit.
(VOL.AT)
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