W4 unterstützt nachhaltigen Wandel in der Vierländerregion

Wie können Textilprodukte im Kreislauf wiederverwendet werden? Wie können wir Licht intelligent machen? Insgesamt arbeiten 25 Hochschulen mit über 100 Unternehmen und Organisationen grenzüberschreitend an nachhaltigen Lösungen – etwa für Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Digitalisierung oder gesellschaftliche Teilhabe. Gefördert werden die Projekte mit mehr als 13 Millionen Euro aus dem EU-Programm Interreg VI Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein sowie der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK).
„Solche Initiativen, wie sie heute gezeigt wurden, sind ein Schlüssel dafür, dass Innovationen auch wirklich auf dem Markt bestehen. Und genau das brauchen wir, wenn wir als Region im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein wollen“, betonte Marco Tittler, Vorarlberger Landesrat für Wirtschaft.
Drei Labs – ein Ziel: Nachhaltige Innovationen für die Region
Für die drei W4-Innovations-Labs markierte der Demo Day die Projekt-Halbzeit. Erste Ergebnisse zeigen, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam neue Lösungswege erarbeiten: Im IoT Sustainability Lab entwickelt Zumtobel Lighting energieeffiziente Lichtsysteme, die sich flexibel steuern lassen – etwa abhängig von Tageslicht oder Raumnutzung. „Wir wollen Licht dann einsetzen, wenn wir es brauchen – und genau in der Qualität, die sinnvoll ist“, erklärte Eugen Rigger von Zumtobel.
Das Circular Lab arbeitet u. a. mit dem Zürcher Unternehmen FREITAG lab.ag an einer biologisch abbaubaren LKW-Plane, die mehrfach als Plane und Textilprodukt nutzbar ist. Das Lab wird von Fabian Takacs (Universität St. Gallen) und Steffen Finck (FH Vorarlberg) geleitet. Takacs wurde dafür mit dem HSG Impact Award 2025 ausgezeichnet. Im Sustainable Mobility Lab stellten Hochschulen gemeinsam mit dem Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG eine On-Demand-Mobilitätslösung vor, die flexible und nachhaltige Personenbeförderung in der Region ermöglicht.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die Veranstaltung bot auch Raum für politischen Dialog: Vertreter*innen aus Regierungen, Hochschulen, EU-Institutionen und Unternehmen diskutierten, wie grenzüberschreitende Kooperation dauerhaft gelingen kann. Regierungsrätin Bettina Surber, Vorsteherin des Bildungsdepartements im Kanton St. Gallen, hob hervor, dass “Soft Skills wie Zusammenarbeit und Problemlösung in der Transformation zentral sind – und durch Projekte wie jene des W4 gezielt gestärkt werden”.
Clara Menasseyre, Programmreferentin in der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission, betonte die nötige Hebelwirkung solcher Programme: “Innovationen müssen dort ankommen, wo sie gebraucht werden – in der Gesellschaft. Dafür gilt es, rechtliche und administrative Hürden abzubauen”.
Auch aus der Vierländeregion kam Rückenwind: Roland Mayer-Frei, Vorsitzender der IBK-Kommission Bildung-Wissenschaft-Forschung und im Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg zuständig für EU und grenzüberschreitende Zusammenarbeit, sieht den W4 als Modell für erfolgreiche sektorübergreifende Zusammenarbeit: „Ich würde mir für die Wirtschaft der Region eine ähnlich gut organisierte, grenzüberschreitende Schnittstelle wünschen.“ Martin Saladin, Vizedirektor des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft SECO unterstrich die Rolle der öffentlichen Hand: „Umsetzungsallianzen brauchen starke Partnerschaften. Unsere Aufgabe ist es, dort gute Rahmenbedingungen zu schaffen, wo es innovative Lösungen braucht – wir müssen aktiv ermöglichen, nicht nur verwalten.“
Transferprojekte mit gesellschaftlicher Wirkung
Neben den Labs präsentierten fünf weitere, durch den Fonds für Innovation und Transfer unterstützte Projekte ihre Ansätze – etwa zu Themen wie Gesundheit, Demokratie oder Teilhabe. Die beteiligten Teams zeigten praxisnahe Lösungsmodelle und diskutierten mit Gästen aktuelle Herausforderungen. Ihre Beiträge belegen, wie interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit konkrete Impulse für nachhaltige Entwicklung in der Vierländerregion liefert.
Mehr Informationen: www.wissenschaftsverbund.org
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