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PVÖ Feldkirch – Führung Siechenhaus, St. Magdalenakirche in Levis

Vor der Kirche St. Magdalena Levis
Vor der Kirche St. Magdalena Levis ©PVÖ Feldkirch
„Was einst ein Kranken(Siechen)haus für an Lepra erkrankte war, zählt heute zu den schönsten Jugendherbergen Österreichs und daneben steht das kleine Kirchlein St. Magdalena mit so mancher Besonderheit“, so begann Werner Gerold seine Führung.

Lepra war, besonders im Mittelalter in Europa, weit verbreitet. Den Betroffenen war ein grausames Schicksal beschert, wurden sie anfänglich noch in den Wald geschickt, verbesserte sich ihre Lage im 16. Jhd. mit dem Bau des Leprosenhauses, wo sie bis zum Tode verblieben. In der heutigen Gaststube früher Krankensaal zeugt das „Seelenfenster“ wie wichtig es war, die Seele des Verstorbenen aus dem Raum zu entlassen. Die zweite Besonderheit ist die Türe zur Küche, wo heute noch die „Durchreihe für Speisen und Getränke“ zu sehen ist, damit man mit den Kranken nicht in Berührung kam. Der Rundgang durch das Haus zeigte die beindruckende Handwerkskunst eines Fachwerkhauses im 16. Jhd. 

Bis zur Kirche St. Magdalena sind es nur wenige Schritte, aber den „Siechen“ war der Zugang verwehrt, sie konnten jedoch auf einem Podest an der Außenmauer durch ein Fenster sehen und so an der Hl. Messe teilnehmen, ja es war sogar verpflichtend für sie. Das Kirchlein entstand in etwa zur selben Zeit wie das Siechenhaus. Eindrücklich und einzigartig und bedeutungsvoll sind die Wandmalereien an der Außenfassade und im Inneren der Kirche. Bei den drei Altären von Erasmus Kern, ist der Fortschritt der Figurendarstellung des frühen Barocks gut erkennbar. Denn seine Figuren sind in „Bewegung“. 

Wieder eine Führung bei der die Zeit nur so verflog. Viele sagten: „Schade, dass dies die letzte Führung war.“ Danke an Werner Gerold, der mit diesem Rundgang die Serie „Feldkirch 3x (neu) entdecken“ abschloss.

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