Amoklauf in Graz: Getötete Opfer zwischen 14 und 17 Jahre alt - Polizei reagiert auf neue Drohungen

Eine Lehrerin, die am Nachmittag ihren Verletzungen erlag, zählt ebenfalls zu den Opfern. Angaben zu ihrem Alter wurden aus Opferschutzgründen nicht gemacht, laut Medienberichten stand sie kurz vor ihrer Pensionierung.
Bis auf einen Jugendlichen mit polnischer Staatsbürgerschaft handelt es sich bei den Toten ausschließlich um Österreicherinnen und Österreicher. Zu den Verletzten lagen vorerst keine weiteren Details vor. Diese waren laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) am Mittwoch jedoch alle stabil. So befinden sich im LKH-Universitätsklinikum insgesamt noch sechs Patientinnen und Patienten.
Vier von ihnen sind noch auf der Intensivstation, zwei konnten bereits auf die Normalstation verlegt werden. Eine Person, die am Dienstag noch in kritischem Zustand war, befindet sich nun wie die anderen in stabilem Zustand. Im LKH Graz II/West wird eine verletzte Person betreut.
Dieser geht es gut, sie ist stabil, aber weiterhin auf der Intensivstation. Im UKH Graz werden vier Patienten versorgt. Sie alle sind ebenfalls in stabilem Zustand. "Folgeoperationen sind bei einem Opfer mit Gesichtsverletzungen und einem weiteren mit Knieverletzung notwendig", hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der KAGes.
Rohrbombe entdeckt
Am Dienstag wurde neben der Rohrbombe auch ein Abschiedsvideo, das der mutmaßliche Täter an seine Mutter geschickt hatte, entdeckt, bestätigte die Polizei am Mittwoch. Außerdem wurde auch ein analoger Abschiedsbrief gefunden. Die verwendete Schrotflinte sowie die Pistole hatte der 21-Jährige legal besessen. "Er hätte sie jedoch unter keinen Umständen führen dürfen", sagte Polizeisprecher Sabri Yorgun zur APA. Medienberichte darüber, dass der Mann in der Vergangenheit gemobbt worden sein soll, wollte die Landespolizeidirektion auch am Mittwoch weiter nicht bestätigen. Auch genauere Hintergründe zur Schulkarriere des 21-Jährigen blieben auf Nachfrage vorerst unklar.
"Derzeit läuft eine Tatrekonstruktion in der Schule", sagte Yorgun am Mittwochvormittag. Wann diese abgeschlossen werde, sei noch nicht klar. Die Ermittler erhoffen sich davon jedenfalls weitere Erkenntnisse.
Polizei und Spezialkräfte reagierten binnen Minuten
Eine erste Polizeistreife der PI Eggenberg traf laut Behördenangaben nur sechs Minuten nach dem ersten Notruf ein. Zwei Minuten später folgten Einheiten der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) und des Einsatzkommandos Cobra Süd vom nahe gelegenen Stützpunkt in der Karlauerstraße. Die Spezialeinheiten wurden durch eine Lehrkraft in den dritten Stock geführt.
Bereits 17 Minuten nach Eingang des Notrufs konnte die Lage als "gesichert" eingestuft werden – dies ermöglichte den Sanitätern den Zugang zu den Schwerverletzten.
Weitere Drohungen gegen Grazer Schulen
Während die Ermittlungen zum Amoklauf laufen, gehen bei der Polizei weitere Drohmails ein. Eine davon war gegen das Pestalozzi-Gymnasium in Graz gerichtet. Die Exekutive reagierte umgehend mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen. Die Inhalte der Mails weisen laut Polizei Ähnlichkeiten mit einer Serie von Bombendrohungen auf, die seit geraumer Zeit österreichweit für Unruhe sorgen. Ein direkter Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall in Graz sei jedoch unklar.
(APA, VOL.AT)
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