KTM vor dem Aus? Letzte Rettungschance durch Investorengelder – Aktie schießt hoch

Der oberösterreichische Motorradhersteller KTM steht kurz vor einer wirtschaftlichen Zäsur. Um die laufenden Sanierungsverfahren erfolgreich abzuschließen und die Produktion wieder aufzunehmen, müssen Investoren bis Freitag 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Andernfalls droht dem Unternehmen das endgültige Aus.
Trotz dieser angespannten Lage gab es zum Wochenbeginn einen Hoffnungsschimmer an der Börse: Die Aktie der KTM-Mutter Pierer Mobility AG verzeichnete im Frühhandel einen Anstieg um knapp 23 Prozent auf 20,80 Euro. Im Tagesverlauf relativierte sich das Plus etwas, blieb aber deutlich im grünen Bereich.
Mehrheitseigentümer Bajaj als möglicher Retter?
Spekulationen über eine mögliche erneute Finanzspritze durch den indischen Großaktionär Bajaj sorgen bei Anleger:innen für Optimismus. Bereits in der Vergangenheit hatte Bajaj KTM mehrfach unterstützt. Medienberichten zufolge könnte sich der Konzern aktuell erneut um ein Darlehen bemühen – offizielle Angaben dazu gibt es jedoch keine.
Die Bewertung der Pierer-Aktie liegt inzwischen wieder auf dem Niveau von Oktober 2024, kurz bevor die finanziellen Probleme öffentlich wurden. Im Drei-Jahres-Vergleich ist das Papier jedoch weiterhin über 70 Prozent im Minus.

2,2 Milliarden Euro Forderungen – Sanierungsplan mit Auflagen
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten begannen sich im Herbst 2024 zu verdichten. Die Pierer Industrie AG initiierte ein europäisches Restrukturierungsverfahren, woraufhin die KTM AG sowie ihre Tochtergesellschaften KTM Components und KTM F&E Sanierungsverfahren beantragten.Bis Jänner 2025 meldeten 1.200 Gläubiger Forderungen in Höhe von insgesamt 2,2 Milliarden Euro an. Ende Februar wurde ein Sanierungsplan genehmigt, der eine Barquote von 30 Prozent vorsieht – jedoch unter der Bedingung, dass das Unternehmen binnen kurzer Zeit frisches Kapital beschafft.
Zweiter Produktionsstopp binnen weniger Monate
Ein wesentlicher Teil der Sanierung sollte durch Kostensenkung in der Fertigung erfolgen. Deshalb wurde die Produktion Ende 2024 bereits für drei Monate eingestellt – verbunden mit spürbaren Lohneinbußen für die Beschäftigten. Anfang Mai kam es erneut zum Produktionsstopp, der abermals drei Monate dauern soll.
Um die Arbeit wieder aufnehmen zu können und den Sanierungsplan umzusetzen, müssen die nötigen Mittel bis spätestens Freitag, 24. Mai 2025 aufgebracht werden. Die Verhandlungen mit möglichen Kapitalgebern laufen – konkrete Details werden jedoch nicht kommuniziert.
(VOL.AT)
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