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Nachruf auf Sr. Edelburga Meraner: Ganz im Dienst der Mission

Geburtshilfe und medizinische Erstversorgung in entlegenen Dörfern zählten bei der Missionsarbeit in Südamerika zu den Tätigkeiten von Sr. Edelburga Meraner.
Geburtshilfe und medizinische Erstversorgung in entlegenen Dörfern zählten bei der Missionsarbeit in Südamerika zu den Tätigkeiten von Sr. Edelburga Meraner. ©privat
Sr. Edelburga Meraner widmete ihr Leben Gott und seiner Botschaft – unter anderem durch Entwicklungshilfe in vielen verschiedenen Ländern.  

Sr. Edelburga Meraner lebte für die Missionsarbeit. Beinahe ihr ganzes Leben lang war sie dafür in vielen Ländern im Einsatz: unter anderem neun Jahre in Brasilien, siebeneinhalb Jahre in Ecuador und sechs Jahre in Kolumbien. Sie beschrieb die dortige Entwicklungszusammenarbeit als Lebenshilfe für Leib und Seele. Neben ihren Einsätzen in Südamerika war sie drei Jahre lang im Rom-Germanikum, genauso viele in Auw in der Schweiz und viele Jahre direkt in Vorarlberg tätig.

Tief verwurzelt mit Gott

Geboren wurde Sr. Edelburga am 21. Juni 1930 in St. Michael-Eppan in Südtirol. Sie wuchs mit vier Brüdern – von denen zwei später Priester wurden – und vier Schwestern in einer gläubigen Familie auf. Es war ein einfaches, aber zufriedenes Leben. Die viele Arbeit auf dem familieneigenen Weingut wurde zusammen erledigt. Somit war ihr das Bild vom Weinstock, der tief verwurzelt ist und gut gepflegt werden muss, damit er reichlich Frucht bringt, von klein auf vertraut.

Neben der Zufriedenheit in der Einfachheit war Sr. Edelburgas Kindheit auch von den Nöten, Sorgen und Ängsten der Kriegsjahre geprägt.

Entscheidung für das Ordensleben

Nach ihrer Ausbildung zur Lehrerin in Innsbruck stand Sr. Edelburga zunächst vor verschiedenen Lebenswegen, und es fiel ihr schwer, eine Entscheidung zu treffen. Doch sie folgte ihrem inneren Ruf: Am 2. September 1957 trat sie in Ordensgemeinschaft der Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf in Gaißau ein und bereute diesen Schritt nie.

Vielfältige Tätigkeiten

Nach ihrer Ordensausbildung brach Sr. Edelburga 1960 nach Brasilien zu ihrem ersten Missionseinsatz auf. Da es dort an Krankenschwestern mangelte, hatte sie die Möglichkeit, eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren.

Zu ihren Aufgaben in Südamerika zählten Geburtshilfe, das Versorgen von Knochenbrüchen und medizinische Ersthilfe in entlegenen Gegenden. In Europa war Sr. Edelburga hingegen in der Altenpflege tätig und wirkte gerne in der Sterbebegleitung mit. Ihr Lebensweg war geprägt von zahlreichen weiteren Tätigkeiten: Verwaltungsaufgaben im Sekretariat, Lehren im Gymnasium, Übersetzungsarbeiten und Leitungsaufgaben als Generalrätin, Provinzoberin und Delegationsoberin.

Bereicherung durch Geben

Die Erfahrungen der Missionsarbeit hatten tiefe Spuren bei Sr. Edelburga hinterlassen. Sie hatte aus der Offenheit und Zufriedenheit der armen Bevölkerung gelernt, mit Wenigem auszukommen und die reichen Gaben der Schöpfung zu schätzen und zu teilen. Außerdem hatte sie für sich mitgenommen, dass Gott die Großherzigkeit aller vergilt.

Seit 2003 lebte Sr. Edelburga wieder in Vorarlberg, zuletzt im St. Josefshaus in Gaißau. Die letzten Monate waren von schwindender Kraft geprägt, aber auch von tiefer Dankbarkeit für die Pflege, die sie dort erhielt. Am 5. April 2025, im Alter von 95 Jahren, legte sie ihr Leben gelassen und mit Zuversicht in Gottes Hand.

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