"Irgendwann reicht es!": Nächste Preiswelle für Kaffee erwartet

In der "Kaffeebohne" in Dornbirn duftet es wie im Himmel der Koffeinliebhaber. Doch hinter dem aromatischen Zauber liegt ein bitterer Beigeschmack: Der Kaffeepreis zieht an – und zwar ordentlich. VOL.AT hat mit Carmen Bitschnau, der Frau des Rösterei-Betreibers, gesprochen. Und sie nimmt kein Blatt vor den Mund.
Video: "Dann wird Kaffee eben ein Luxusgut" – Carmen Bitschnau über ihre 40-Euro-Bohnen
"Preise verdoppelt und verdreifacht"
Auf die Frage, wie sich die Teuerung der letzten Jahre bei ihnen ausgewirkt hat, lacht Frau Bitschnau kurz – dann wird sie ernst: "Die Einkaufspreise sind natürlich gestiegen, wie bei allen, die mit Kaffee zu tun haben." Sie fügt hinzu: "Seit 20 Jahren haben sich die Preise mindestens verdoppelt, manche sogar verdreifacht!" Und das, obwohl Kaffeepreise immer schon über dem Börsenpreis lagen.
Über dreißig Euro pro Kilogramm
Ob sie Angst hat, dass ihr durch die neuerliche Preissteigerung Kunden abspringen? "Nein, überhaupt nicht", winkt sie ab. Warum? Ganz einfach: "Alle haben erhöht – Discounter, Tchibo und die ganz Großen. Da sticht niemand mehr hervor."
Im Gegenteil: Ihre Preise seien für eine kleine Rösterei sogar noch "relativ human". Zwischen 28 und 32 Euro kostet ein Kilogramm Kaffee in der Dornbirner "Kaffeebohne".

"Bis Ende Jahr nochmal 30 Prozent drauf"
Doch sie bleibt realistisch. "Irgendwann reicht es auch. Wenn die Presse recht behält, kommen bis Ende des Jahres nochmal 30 Prozent drauf – das halte ich dann schon für ziemlich schwierig", meint Bitschnau.
Was dann passiert? "Wenn's so weiter geht, wird Kaffee ein Luxusprodukt. Vielleicht trinken die Leute dann weniger, aber sie wechseln sicher nicht die Sorte", sagt sie mit einem Grinsen.
Kenianer-Kaffee für den Preis eines Wochenendbrunchs
Bei der "Kaffeebohne" liegen die Preise aktuell zwischen 28 und 32 Euro pro Kilo – mit einer Ausnahme: Der Kenianer. "Der ist so teuer im Einkauf, dass ich ihn eigentlich über 40 Euro pro Kilo verkaufen müsste, um davon noch was zu haben. Da ist die Gewinnspanne die Geringste", erklärt Bitschnau.

"Zigaretten kauft auch jeder, obwohl die teurer geworden sind"
"Es ist ja nicht nur der Kaffee", stellt Bitschnau klar. "Wenn sich jeder so über Butter, Öl oder Eier aufregen würde, dann würden wir bald gar nichts mehr essen. Und Zigaretten kauft auch jeder weiter, obwohl die viel teurer geworden sind", betont sie abschließend.

(VOL.AT)
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