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Exoskelett auf der Skipiste: Was da in Zürs getestet wurde, könnte für viele Vorarlberger ein Gamechanger sein

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
Knieschmerzen, Muskelbrennen, frühzeitige Müdigkeit – wer regelmäßig auf Skiern steht, kennt diese Begleiter des Wintersports. Ein technisches Hilfsmittel verspricht nun genau hier Entlastung. VOL.AT hat das Gerät bei perfekten Bedingungen direkt am Arlberg getestet.

Im Fokus steht das sogenannte Ski-Mojo – ein mechanisches Exoskelett, das unter oder über der Skibekleidung getragen wird und die Belastung auf Knie und Oberschenkel reduzieren soll. Im Video ist die vollständige Erfahrung sowie die Funktionsweise des Geräts zu sehen.

Wie ein Stoßdämpfer fürs Knie

Was auf den ersten Blick an Reha-Technik erinnert, erweist sich auf der Piste als erstaunlich alltagstauglich. Das System besteht aus einer Federmechanik, die beim Skifahren Energie speichert und beim Strecken der Beine wieder abgibt – ähnlich wie ein Stoßdämpfer. Dadurch soll die Muskulatur geschont und längeres, schmerzfreieres Fahren ermöglicht werden.

Die Technik ist simpel aber Effektiv. Ein Kabelzug und eine Feder sind der Schlüssel zur pefekt gedämpften Abfahrt. ©Strobel/VOL.AT

Jean-Marc Glaude, Mitbegründer und Miteigentümer von Mojo Technologies, dem Unternehmen hinter dem Ski-Mojo, erklärt: „Ski-Mojo ist für das Skifahren, was ein Turbo für das Auto oder ein Elektromotor für das Fahrrad ist. Es wird weltweit von allen geschätzt, die ihre Technik verbessern, ihren Skitag verlängern, Stöße reduzieren und Schmerzen minimieren wollen.“

Jean Marc trägt die Stütze hier über der Hose, man könnte sie aber auch darunter verstecken. ©Strobel/VOL.AT

Die Handhabung erwies sich im Test der VOL.AT-Redaktion als überraschend einfach: Nach rund fünf Minuten ist das Gerät einsatzbereit, aktiviert wird es per Knopfdruck. Einschränkungen im Bewegungsablauf – weder auf der Piste noch beim Gehen – gab es keine. Auch auf anspruchsvolleren Abschnitten blieb das Fahrgefühl natürlich.

Diese Lasche wird direkt am Schuh befestigt. ©Strobel/VOL.AT
Eine Lasche am Skischuh befestigen, die Stütze am Bein anbringen, kurz ausrichten und fertig. Das Anbringen funktioniert in Windeseile. ©Strobel/VOL.AT

Potenzial für Vorarlberger Skifahrer

In einer Region wie Vorarlberg, wo der Skisport tief verwurzelt ist und viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv bleiben, könnte das Ski-Mojo eine wertvolle Unterstützung bieten. Besonders für Skifahrerinnen und Skifahrer mit Knieproblemen oder nach Verletzungen eröffnet das Exoskelett neue Möglichkeiten, den Sport weiterhin auszuüben. Auch für Menschen, die bei anderen Aktivitäten am Berg Schwierigkeiten haben, gibt es eine Variante, die speziell beim Bergabgehen entlastend wirkt und die Knie unterstützt.

Die Sommervariante kommt leichter und mit etwas weniger Material daher. ©Glaude/VOL.AT

Obwohl der Preis von rund 700 Euro das Ski-Mojo zu einer Investition macht, könnte es für viele Skibegeisterte und Bergsportlerinnen und -sportler eine sinnvolle Anschaffung sein, um den Alpinsport länger und schmerzfreier genießen zu können.

Fazit aus der Redaktion

Der Praxistest in Zürs hat gezeigt: Das Gerät funktioniert – und macht tatsächlich Spaß. Die Unterstützung war bereits bei den ersten Schwüngen deutlich spürbar, vor allem beim Vergleich mit deaktiviertem System. Wer offen für technische Innovationen ist und bereit, etwas Neues auszuprobieren, findet im Ski-Mojo eine überraschend effektive und angenehme Unterstützung auf der Piste – nicht nur bei körperlichen Beschwerden, sondern auch für alle, die einfach länger mit mehr Leichtigkeit unterwegs sein wollen.

(VOL.AT)

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