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Trump: 90 Tage Zollpause für Länder ohne Gegenmaßnahmen

China und die EU hatten zuvor Gegenmaßnahmen angekündigt
China und die EU hatten zuvor Gegenmaßnahmen angekündigt ©APA | Canva
US-Präsident Donald Trump legt seine reziproken Zölle für Länder, die keine Gegenmaßnahmen gegen die USA ergriffen hätten, nach eigenen Angaben für 90 Tage auf Eis.

Das gelte für die reziproken Zölle und für die Zölle von zehn Prozent, erklärte Trump am Mittwoch in einer überraschenden Kehrtwende. Die Pause gelte ab sofort, allerdings nicht für China. Für China erhöhe er die Zölle auf 125 Prozent. Zuvor hatten China und die EU Gegenmaßnahmen gegen die US-Zölle angekündigt.

Er habe eine 90-tägige Pause und einen erheblich gesenkten reziproken Zoll von 10 Prozent während dieses Zeitraums genehmigt, der ebenfalls sofort in Kraft trete, schrieb Trump in den sozialen Medien. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, die Zollaussetzung solle Zeit für Verhandlungen geben.

US-Aktien steigen kräftig

Die US-Börsen legten unmittelbar nach der Nachricht deutlich zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag sieben Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq kletterte um mehr als zehn Prozent. Trumps neue Handelsschranken hatten die Märkte in den vergangenen Tagen schwer erschüttert, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht und Vergeltungsmaßnahmen von China und der Europäischen Union ausgelöst.

Die Ölpreise gewannen nach der Ankündigung gut fünf Dollar. Auch der Dollar reagierte mit klaren Kursgewinnen. Noch wenige Stunden zuvor hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social mitgeteilt, dass ein großartiger Zeitpunkt zum Kauf sei.

Bitcoin springt über 81.000 US-Dollar

Der Bitcoin ist am Mittwoch über 81.000 US-Dollar geklettert. Zuletzt kostete er 81.300 Dollar. Vor den Äußerungen hatte der Bitcoin noch deutlich weniger als 78.000 Dollar gekostet.

Der Startschuss für eine Erholungsrallye könnte damit gefallen sein, schrieb Experte Timo Emden von Emden Research. Investoren sollten sich allerdings vor Augen halten, dass der Zollstreit damit weiterhin alles andere als vom Tisch sei. Am Markt dürfte somit weiterhin die Devise lauten: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben".

Schaidreiter (ORF): "Die EU-Länder spielen auf Zeit"

(APA)

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