Familiennachzug gestoppt: Mehr als 3.600 Syrer stehen auf der Warteliste

Während im September 2024 noch 400 syrische Angehörige eine Einreisebewilligung erhielten, waren es im Jänner 2025 nur noch 14. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Innenministeriums an den SPÖ-Abgeordneten Christian Oxonitsch hervor.
Hintergrund dieser drastischen Reduktion ist der seit dem Machtwechsel in Damaskus geänderte Umgang mit Anträgen aus Syrien. Diese werden derzeit nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei zwingenden humanitären Gründen, weiterbearbeitet.
Warteliste bei Familiennachzug wächst auf über 3.600 Personen
Die Folgen dieser politischen Wende sind deutlich sichtbar: Insgesamt 3.607 Syrer warten derzeit auf eine Entscheidung über ihren Einreiseantrag. Im Vergleich: Mit Stichtag 31. Jänner waren insgesamt 4.624 Anträge auf Familiennachzug anhängig. Besonders auffällig ist der Anstieg der Einreiseverweigerungen. Im September waren es noch 40 Ablehnungen, im Jänner bereits 1.865 – davon entfielen 1.836 auf syrische Staatsbürger.
Afghanen nun größte Gruppe beim Nachzug
Durch den Rückgang bei syrischen Anträgen stellen nun Afghanen mit 31 genehmigten Einreisen im Jänner die größte Gruppe beim Familiennachzug. Insgesamt wurden nur noch 91 Personen die Einreise zum Zweck der Familienzusammenführung gestattet.
Das Innenministerium hatte bereits vor dem Umbruch in Syrien die Kontrollen beim Familiennachzug verschärft. So wurden etwa verstärkt DNA-Tests zur Prüfung familiärer Bindungen eingeführt. Im Zeitraum Juli 2024 bis Jänner 2025 wurden 45 solcher Tests nachträglich durch das Ministerium finanziert – in Summe 71.547,56 Euro. Eine umfassende Statistik zu den insgesamt durchgeführten Tests oder deren Ergebnissen existiert laut Ministerium jedoch nicht.
(APA/Red)
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