Mäusekot, Schimmel, Keime: Wie schlimm steht es um Kaufland wirklich?

Nach der Veröffentlichung gravierender Missstände in 48 von 50 überprüften Filialen durch stern und RTL hat Kaufland umfassende Maßnahmen angekündigt. Die Recherchen deckten unter anderem Mäusekot, Schimmel in Kühlregalen und Fäkalkeime auf Lebensmitteln auf. Betroffene Mitarbeitende berichteten von einem belastenden Arbeitsklima und übermäßiger Umsatzorientierung.
Fünf-Punkte-Plan soll Vertrauen zurückgewinnen
Am Freitag reagierte das Unternehmen mit einem Maßnahmenpaket, das sowohl bauliche als auch personelle Veränderungen umfasst.
Laut einer Mitteilung von Kaufland umfasst der Plan folgende Schritte:
- Investition von 500 Millionen Euro jährlich in neue Kühlmöbel.
- Umfassende Grundreinigung aller deutschen Filialen in den kommenden Wochen.
- Zusätzliche Hygieneschulungen durch externe Fachinstitute und speziell ausgebildete Frischetrainer.
- Vorübergehende Schließung der Filiale in Homburg (Saarland) zur Sanierung – Investition im zweistelligen Millionenbereich.
- Austausch der Filialleitung und einwöchige Schließung des Standorts in Bad Tölz.
Zitate aus der Unternehmensspitze
Kaufland-CEO Jochen Kratz äußerte sich in einer Mitteilung wie folgt:
„Die jüngsten Bilder aus unseren Filialen tun uns weh und machen uns betroffen. Sie entsprechen in keiner Weise unseren Standards im Umgang mit Lebensmitteln und Sauberkeit“, sagte Kratz laut Pressemitteilung vom Freitag.
Eine Sprecherin ergänzte gegenüber stern und RTL, dass man die Hinweise ernst nehme. Die Qualität der Produkte und der Schutz der Kundinnen und Kunden hätten „oberste Priorität“.
Interne Konsequenzen und Reaktionen aus der Belegschaft
Bereits am Tag der Veröffentlichung hatte Kaufland erste personelle Konsequenzen gezogen und die Filialleitungen in Homburg und Bad Tölz ausgetauscht. Zudem wurden laut internen Informationen Führungskräfte in die Konzernzentrale nach Neckarsulm zitiert, wo sie auf Einhaltung der Hygienestandards eingeschworen wurden. Eine Anfrage dazu ließ Kaufland unbeantwortet.
Aus Gewerkschaftskreisen heißt es, in den Filialen herrsche aktuell eine regelrechte „Reinigungswut“. Laut interner Chatprotokolle, die stern und RTL vorliegen, beklagten sich Mitarbeitende über intensive Putzanordnungen – teils schon vor Veröffentlichung der Enthüllungen.
(VOL.AT)
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