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Osterpinze mit Beigeschmack: Viele Bäckereien setzen auf Eier aus Bodenhaltung

Bäckereien-Check von "Vier Pfoten" und Arbeiterkammer Oberösterreich.
Bäckereien-Check von "Vier Pfoten" und Arbeiterkammer Oberösterreich. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Wer zu Ostern bewusst auf artgerechte Tierhaltung achten will, stößt spätestens bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Osterpinzen an Grenzen.

Denn bei verarbeiteten Produkten ist für den Konsumenten kaum feststellbar, aus welcher Haltungsform die Eier kommen. Viele Bäckereien in Österreich verwenden nach wie vor Eier aus Bodenhaltung, zeigte der am Donnerstag veröffentlichte Bäckereien-Check von "Vier Pfoten" und Arbeiterkammer Oberösterreich.

Insgesamt wurde bei 60 Bäckereien und Backshops in ganz Österreich angefragt, welche Eier sie verwenden. Ergebnis: Sechs nehmen ausschließlich Bio-Freiland-Eier, fünf nur konventionelle Freilandeier und 23 nur Bodenhaltungseier. Einige weitere sowie die Backshops großer Supermärkte verwenden unterschiedliche Kategorien. Betreibt eine Bäckerei auch ein Café, in dem Freiland-Eier auf der Frühstückskarte stehen, heißt das noch lange nicht, dass in der Backstube nicht trotzdem Eier aus Bodenhaltung verarbeitet werden, so die AK. 17 Unternehmen, darunter einige große Ketten, antworteten auf die Anfrage gar nicht. Damit bleibe unklar, ob nicht sogar auch importierte Käfigeier eingesetzt würden, warnt "Vier Pfoten".

Immer noch viele Eier aus Bodenhaltung in Bäckereiprodukten

Die sogenannte "konventionelle Käfighaltung", bei der jedem Huhn weniger Platz als die Fläche eines A4-Blattes zur Verfügung steht, ist in der EU seit 2012 verboten. Die "ausgestaltete Käfighaltung" - hier haben die Tiere geringfügig mehr Platz und zumindest Legenester, Sitzstangen und eine Scharrfläche - ist in Österreich seit 2020 ebenfalls nicht mehr erlaubt, weil auch hier die Tiere ihre nötigsten Grundbedürfnisse nicht befriedigen können. In anderen EU-Staaten ist das allerdings nach wie vor legal. EU-weit lebe nach wie vor fast jede zweite Henne im Käfig, informierte "Vier Pfoten". Die Tierschutzorganisation sieht einen Grund dafür in der mangelnden Kennzeichnungspflicht für Eier in verarbeiteten Produkte.

Laut Schätzungen der Geflügelwirtschaft würden täglich rund eine Million Eier nach Österreich importiert. Mangels einer transparenten Kennzeichnungspflicht bei verarbeiteten Produkten enthalten beispielsweise Nudeln, Süß- oder Backwaren in heimischen Regalen trotz der strengen Haltungsbestimmungen in Österreich oft importierte Käfigeier - sei es aus ausgestalteter Käfighaltung in anderen EU-Ländern oder gar aus konventioneller Käfighaltung, etwa aus der Ukraine, so die Tierschützer.

Forderung nach umfassender Kennzeichnungspflicht

"Vier Pfoten" plädiert daher für eine umfassende Kennzeichnungspflicht nach Haltungsform und Herkunft für verarbeitete Produkte, die Eier enthalten, sowie in der Gastronomie. Nur so können die Konsumenten tatsächlich erkennen, wie die Tiere gehalten wurden.

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(APA/Red)

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