AA

Schwächelnde "Sorglospakete" und hohe Kosten: Brillen- und Handyversicherungen im AK-Check

Dass ausgerechnet sogenannte "Sorglospakete" die Sorgenkinder des AK-Checks sind, stößt sauer auf.
Dass ausgerechnet sogenannte "Sorglospakete" die Sorgenkinder des AK-Checks sind, stößt sauer auf. ©Canva (Sujet)
Der jüngste Check der Arbeiterkammer (AK) offenbart erhebliche Schwächen bei Handy- und Brillenversicherungen. Trotz vollmundiger Werbeversprechen zeigen sich bei genauem Hinsehen zahlreiche Leistungslücken, Selbstbehalte und Ausschlüsse. Konsumenten wird häufig mehr Sicherheit suggeriert, als tatsächlich geboten wird.

Die AK untersuchte zwischen November 2024 und März 2025 die Versicherungsangebote von fünf Mobilfunkanbietern – A1, Magenta, Samsung, Drei und Apple. Das Ergebnis zeigt: Handyversicherungen sind oft teurer und weniger leistungsstark als angenommen.

Lückenhafter Schutz und hohe Selbstbehalte bei Smartphone-Anbietern

Obwohl die monatlichen Prämien für ein Smartphone im Wert von 600 Euro zwischen 7,99 Euro (Magenta Basisschutz) und 11,49 Euro (Apple, inklusive Diebstahl/Verlust) liegen, sind hohe Selbstbehalte von bis zu 129 Euro üblich. Ein echter Vergleich der Tarife wird dadurch erschwert. Besonders kritisch: Die häufig beworbene „All-Risk-Deckung“ entpuppt sich als lückenhaft.

„Diebstahl und Verlust müssen oft zusätzlich versichert werden, während Schäden an Verschleißteilen oder oberflächliche Kratzer meist ausgeschlossen sind“, erklärt AK-Konsumentenschützer Christian Prantner. Auch grobe Fahrlässigkeit oder mangelnde Sorgfalt können im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsanspruchs führen. In einem Tarif endet der Versicherungsschutz sogar nach zwei Schadensfällen pro Jahr. Die AK berichtet regelmäßig von Beschwerden, in denen Versicherer Leistungen nach Schadensfällen verweigern.

"Sorglospakete" sind doch nicht so sorglos: Verlust oder Diebstahl häufig nicht inbegriffen

Auch bei Brillenversicherungen zeigt der AK-Check Schwächen. Untersucht wurden vier heimische Optiker – Fielmann, Wutscher, Hartlauer und Pearle – zwischen November 2024 und Jänner 2025. Neben klassischen Versicherungen bieten diese Anbieter auch Zusatzprodukte wie Sorglospakete oder Mietmodelle an.

Die Jahresprämien variieren stark: Für Brillen mit Einstärkengläsern liegen sie zwischen zehn Euro (Fielmann, Pearle) und 19 Euro (Wutscher, im ersten Jahr gratis). Bei Mehrstärkengläsern reichen sie von 49 Euro (Wutscher) bis 60 Euro (Pearle). Auch hier gibt es häufig Selbstbehalte von 25 bis 50 Prozent. Zudem schließen manche Anbieter wichtige Risiken wie Verlust oder Diebstahl aus.

Fazit der AK: Kritisch vergleichen, genau lesen bei Handy- und Brillenversicherungen

„Geräteversicherungen bieten keine umfassende Deckung“, so Prantner. Attraktive Monatsbeiträge täuschen über die tatsächlichen Kosten hinweg. Selbstbehalte und Ausschlüsse im Kleingedruckten mindern den Nutzen für Konsument:innen erheblich.

  • Nicht nur auf die Prämie achten, sondern auch auf Leistungsumfang und Ausschlüsse
  • Selbstbehalte und deren Höhe genau prüfen
  • Kündigungsfristen und Bedingungen berücksichtigen

(Red)

  • VOL.AT
  • Österreich
  • Schwächelnde "Sorglospakete" und hohe Kosten: Brillen- und Handyversicherungen im AK-Check