Kündigungswelle bei Lieferando: Post bietet betroffenen Zustellern Jobs an

Die Ankündigung des Essenzustellers Lieferando, wie die wichtigsten Mitbewerber auch künftig bei den Zustellen auf freie Dienstverträge statt Beschäftigtenverhältnis zu setzen, hat die Österreichische Post auf den Plan gerufen. Fahrer, die nun auf Jobsuche sind, könnten sich gerne bei der Post bewerben, man suche fast 600 zusätzliche Beschäftigte, zum Beispiel in der Zustellung. Die Postbiete eine Fixanstellung und einen "fairen Gehalt" sowie zahlreiche Benefits.
Wie schon gestern, Dienstag, haben die Grünen auch heute Kritik an der Umwandlung von Angestelltenverhältnisse in freie Dienstverträge geübt. "Damit verlieren die Menschen wichtige soziale Rechte wie etwa den Anspruch auf bezahlten Urlaub oder auf Lohnfortzahlung bei Krankheit", so Markus Koza, Arbeits- und Sozialsprecher der Grünen.
Lieferando verweist auf Angleichung an Mitbewerber
Der gestrigen Ankündigung von Lieferando waren monatelange und schließlich erfolgreiche Kollektivvertragsverhandlungen für die Branche vorausgegangen. "Das Logistikmodell von Lieferando Österreich wird an den österreichischen Branchenstandard angeglichen", erklärte Lieferando-Sprecherin Katrin Wala am Dienstag auf Anfrage der APA. Dies erfolge nach einer "sorgfältigen Evaluierung". Anders als Foodora und Wolt stellte Lieferando seine Boten in Österreich bisher meist an.
Knapp 700 Kündigungen geplant
Wie der "Standard" berichtete geht es laut Lieferando-Betriebsrat um 966 betroffene Arbeitnehmende. Lieferando teilte auf Anfrage mit: "Aktuell besteht unsere Lieferflotte aus rund 850 Fahrerinnen und Fahrern. Mit der Beendigung unseres Angestellten-Modells werden wir, unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten, rund 600 Fahrerinnen und Fahrer kündigen müssen", so Wala. "Betroffen sind außerdem weitere rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Standorten in Wien und den Bundesländern." Einen Rückzug aus Österreich bedeutet der neueste Schritt laut Lieferando nicht.
(APA/Red)
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